Stellenwert von Metamizol in der Tumorschmerztherapie |
Journal/Book: Münch.med.Wschr. 137 (1995) 30/31 S.493/27-497/31. 1995;
Abstract: Institut für Anästhesiologie der Technischen Universität München Kurzfassung Sog. periphere Analgetika und nicht-steroidale Antirheumatika sind fester Bestandteil der international empfohlenen Stufenplantherapie von Tumorschmerzen. Während der letzten zehn Jahre sind zahlreiche neue Erkenntnisse zur Pharmakokinetik und -dynamik sowie Epidemiologie des Phenazonderivates Metamizol gewonnen worden. Inzwischen wurde nachgewiesen daß der starke analgetische Effekt von Metamizol auf zentralen Wirkmechanismen beruht; die herausragende spasmolytische Wirkung wurde bestätigt während die "periphere" antiinflammatorische Wirkung nur schwach ausgeprägt ist. Epidemiologische Daten besagen daß Metamizol im Vergleich zu Acetylsalicylsäure und nichtsteroidalen Antirheumatika nur geringe gastrointestinale pulmonale und renale Nebenwirkungen aufweist. Das Risiko des Auftretens der bekannten aber sehr seltenen Nebenwirkung einer Agranulozytose muß gegenüber "potentiell" fatalen Nebenwirkungen der anderen Nichtopioid-Analgetika - wie gastrointestinale Blutung oder Ulzeration Bronchospasmus aplastische Anämie oder Thrombozytenfunktionsstörung - abgewogen werden. Der Gebrauch von Metamizol zur Tumorschmerztherapie wird unter der Prämisse einer engen Kontrolle des Blutbildes befürwortet.
Keyword(s): Tumorschmerztherapie - Metamizol
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