Die touristische Informationsnorm TIN als Marketinginstrument im Bäderwesen |
Journal/Book: Heilbad & Kurort 47 (1995) 4 S.83-85. 1995;
Abstract: Dipl.-Kfm. Adolf Meinung Koblenz Die TIN als Norm Nach langen Diskussionen im deutschen Tourismus ist im Jahre 1994 endlich eine einheitliche und einvernehmliche Grundlage für die Beurteilung des deutschen Tourismusangebotes und seiner Darstellbarkeit in allen Medien einschließlich der elektronischen Medien gefunden worden. Wie in der gesamten Wirtschaft gilt aber auch im Tourismus und Bäderwesen. Qualität wird nicht durch Normen sondern nur durch Leistung und ihre strikte Einhaltung erzielt. Gleichwohl ist es nicht verfehlt davon zu sprechen daß Normen - wie die TIN - als Qualitätsmaßstäbe als Regeln für die Entwicklung von Qualität als Muster für anzustrebende Leistungsverbesserungen und als Teil des absatzorientierten Marketinginstrumentariums eine große Bedeutung haben. Die Norm ist nicht die Qualität des Produktes selbst sondern sie stellt sie lediglich dar (als Dokumentation). Die deutsche Wirtschaft kennt seit jeher Maßstäbe der Qualitätsbeurteilung. Dies sind die Kurort-Prädikate DIN-Normen RAL-Normen Bus-Gütezeichen u. v. m. Über allem aber steht das "Made in Germany" als Zeichen deutscher Wertarbeit. Leider ist es im Tourismus überhaupt noch nicht angewandt worden. Zukünftig wird ein neues touristisches Qualitätszeichen in Deutschland bekannt werden nämlich das Zeichen TIN. Was ist die TIN? Die TIN ist eine beschreibende Darstellung des deutschen Tourismusangebotes nach objektiven Kriterien. Die TIN beschreibt sichtbare (objektive) Tatsachen im touristischen Angebot von Gemeinden Regionen und Bundesländern und stellt die Infrastruktur und das Beherbergungsangebot jeglicher Art an Hand von nachprüfbaren Belegen in gewissen Leistungsgruppen zusammen. Die TIN ist anwendbar sowohl im Rahmen einer nationalen Angebotsdarstellung des Angebots auf Länderebene sowie auf der Ortsebene bis hin zum einzelnen Beherbergungsbetrieb. Die von der TIN zu erfassenden Merkmale kann man in Gruppen zusammenfassen: Für Bundesländer und Tourismusregionen: · Charakteristika der Landschaft (Strand Gebirge Weinlandschaft etc.) · Unterhaltung (Freizeit) Sport (Badeseen Freizeitparks etc.) · Veranstaltungen · Kur/Gesundheit (Kurorte nach Heilanzeige Heilmittel Kureinrichtungen Angebote etc.) · Pauschalangebote/Reservierungssysteme · Gruppenangebote/Spezialreisen. Für Gemeinden Kurorte Städte: analog der o. a. Einteilung ergänzt um · Kurortprädikatisierung · Verkehrsanbindungen · Höhenlage · Saisonzeiten · Preisniveau des Ortes (nach 8 Preisgruppen) · Beherbergungsangebot · Sonderleistungen. Für Beherbergungsbetriebe: · Name Anschrift technische Angaben · Betriebsart (von Hotel bis Kurklinik Sanatorium etc.) · Anzahl und Art der Zimmer · Preise pro Zimmer · Lage des Betriebes · Hausbeschreibung (incl. rollstuhlgerecht kindergerecht Freizeitangebote etc.) · Gastronomie · Kreditkarten etc. Die Beurteilungskriterien der gewerblichen Betriebe sind in der TIN nach fünf verschiedenen Leistungsgruppen gegliedert die die Buchstaben A bis E tragen wobei A dem höchsten Fünf-Sterne-Standard und E dem Ein-Sterne-Standard entspricht. Die Buchstaben sollen aber jetzt entfallen. In den meisten Bundesländern haben sich inzwischen die Hotel- und Gaststättenverbände statt Buchstaben für die international bekannte Sterne-Vergabe von eins bis fünf Sternen ausgesprochen. Erste Erfahrungen in Niedersachsen und Bayern lassen dabei wenig Probleme erkennen. Der Markt akzeptiert die "Sterne". . . .
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