Fachsymposium der Bundesärztekammer "Problemorientiertes Lernen in der ärztlichen Aus- Weiter- und Fortbildung" 9. bis 10. September 1994 Würzburg -Einführung-

Journal/Book: Z ärztl Fortbild 89. Jg. 4/95 S.329-332. 1995;

Abstract: Matthias Klein-Lange Eine internationale Übersicht über Reformstudiengänge in der Medizin zeigt daß als Lernmethode schwerpunktmäßig das problemorientierte Lernen eingesetzt wird. Diese Methode berücksichtigt daß in der berufsbegleitenden Fortbildung die Teilnehmer einen wesentlichen eigenen Beitrag zu den Inhalten leisten können und ein Grundwissen zum Verständnis medizinischer Probleme vorausgesetzt werden kann. In der Ausbildung fortgeschrittener Studenten wurde das Prinzip des problemorientierten Lernens erstmals 1965 an der McMaster-Universität in Kanada eingerichtet. Daß dieses fortschrittliche didaktische Prinzip im medizinischen Bereich entwickelt wurde ist kein Zufall: Es ist charakteristisch für die Fragestellungen des praktisch tätigen Arztes der mit komplexen nicht lehrbuchgemäßen Problemen konfrontiert wird die zu dem psychische soziale ethische und ökonomische Aspekte einschließen. Lösungswege werden nicht vorgegeben sondern im Selbststudium praxisnah entwickelt. Dabei tritt als wesentliches Element die Arbeit in Kleingruppen mit möglichst nicht mehr als 8 Mitgliedern hinzu. Der Gruppenprozeß wird durch einen Moderator strukturiert der jedoch nicht Fachwissen vermittelt - Spezialisten und Experten können von der Gruppe jederzeit zur Klärung offener Sachfragen herangezogen werden. Das Verfahren erweist sich gegenüber konventionellen Reformen der Wissensvermittlung wie Vorlesung Vortrag und Kursweiterbildung im Bereich der praktischen klinischen Umsetzung als überlegen ohne zu schlechteren theoretischen Kenntnissen zu führen. Eine Initiative der Bundesärztekammer Diese Überlegungen haben die Bundesärztekammer veranlaßt in Umsetzung eines entsprechenden Ärztetagsbeschlusses erstmals zu einem Fachsymposium "Problemorientiertes Lernen" einzuladen neue Formen ärztlichen Lehrens und Lernens darzustellen und kritisch zu bewerten. In seiner Einleitung führte Dr. Karsten Vilmar Präsident der Bundesärztekammer aus daß die volle Akzeptanz ärztlicher Bildungsangebote unmittelbar von der fachlichen und lehrmethodischen Kompetenz der Lehrer sowie von der Art und Güte verwendeter Lehr- bzw. Lernmethode abhingen. Es sei deshalb folgerichtig daß ärztliche Lehrer sich nicht nur inhaltlich sondern auch methodisch fortbilden sollten. Leider sei aber - im Gegensatz zum Schulbereich oder zum Bereich der nicht ärztlichen Erwachsenenbildung - der methodischen Qualifikation ärztlicher Lehrer bisher zu wenig Beachtung geschenkt worden: Für die Erteilung der Lehrbefugnis ... wt

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