Psychoedukation und Compliance bei der Schizophreniebehandlung

Journal/Book: Münch.med.Wschr. 137 (1995) 49 S.801/23-805/29. 1995;

Abstract: Psychiatrische Klinik und Poliklinik Klinikum rechts der Isar München Zusammenfassung Trotz aller Fortschritte auf dem Gebiet der Schizophreniebehandlung ist die Rezidivrate bei dieser schweren psychiatrischen Erkrankung immer noch erschreckend hoch. Hauptursache hierfür ist eine ausgeprägte Prophylaxe-Noncompliance die dazu führt daß weniger als die Hälfte aller Patienten überhaupt rezidivprophylaktisch behandelt wird. Neuere Studien zeigen nun daß Compliance und Rezidivraten entscheidend davon abhängen wie gut Patienten und Angehörige über die Erkrankung Bescheid wissen welche Krankheitskonzepte und Bewältigungsstrategien sie haben und wie sie miteinander kommunizieren. Alle diese Faktoren lassen sich in der Regel durch psychoedukative Gruppenprogramme so günstig modifizieren daß eine deutliche Compliance-Verbesserung und eine signifikante Reduktion der Rezidivraten erreicht wird. Um dieses Ziel zu erreichen und die breite Anwendung solcher psychoedukativen Programme zu erleichtern wird im folgenden eine praxisnahe Handlungsanleitung zur Durchführung psychoedukativer Gruppenprogramme gegeben. Ihre Wirksamkeit konnte erst vor kurzem in einer prospektiven Vergleichsstudie an 236 schizophrenen Patienten und deren Angehörigen nachgewiesen werden.

Keyword(s): Schizophrenie-Behandlung Psychoedukation Compliance

Zurück | Weiter