Hinweise auf Bewertungsinstrumente zur Qualitätssicherung in der Rehabilitation - Blatt 4 |
Journal/Book: Rehabilitation 35 (1995) 4 Beilage: S.XXXV-XLIII. 1995;
Abstract: Hinweise auf Bewertungsinstrumente zur Qualitätssicherung in der Rehabilitation - Blatt 4 Blatt 1 in: H.1/96 Beilage: S.I-XI Blatt 2 in: H.2/95 Beilage: S.XIII-XXIV Blatt 3 in: H.3/95 Beilage: S.XXV-XXXIV Koordinator: Priv.-Doz. Dr. rer. pol. M. F. Schuntermann Frankfurt/M. Die Schmerzempfindungsskala SES - Ein differenziertes und veränderungssensitives Verfahren zur Erfassung chronischer und akuter Schmerzen Zusammenfassung Es wird ein Instrument zur Erfassung chronischer und akuter Schmerzen vorgestellt mit dessen Hilfe Schmerzempfinden standardisiert und nach verschiedenen Facetten gegliedert quantifizierbar ist. Dieses Verfahren - die Schmerzempfindungsskala SES - erhebt den subjektiv erlebten Schmerz hinsichtlich der Affektivität (Leidensaspekt) und verschiedener sensorischer Charakteristika. Sie ist für den Einsatz bei Erwachsenen mit unterschiedlichen Schmerzformen indiziert z.B. bei degenerativen und entzündlichen Rücken- und Gelenkschmerzen Kopf-/Gesichtsschmerzen/Migräne Neuropathien sowie weiteren Erkrankungen. Bearbeitung Auswertung und Interpretation sind unaufwendig durchzuführen. Der Entwicklungsgang führte in 3 Untersuchungsschritten zu einem stabilen Strukturmodell mit homogenen Merkmalen (Faktoren) Skalenanalysen konnten die Zuverlässigkeit der SES belegen. Zahlreiche Studien zur Sicherung der Validität wurden durchgeführt. Faktorielle konvergente und diskriminante Validität können demnach als gegeben gelten. Die Skala erwies sich ferner in experimentellen Schmerzstudien als sensibel. Auch konnte sie spezifische Ausprägungsmuster bei 28 verschiedenen Krankheits- bzw. Schmerzgruppen abbilden. Insbesondere erwies sie sich darüber hinaus als veränderungssensitiv bei der Analyse von Schmerzverläufen (Postoperationsschmerz medikamentöse Schmerztherapien psychologische Schmerzbehandlungsverfahren krankengymnastische Prävention multimodales Behandlungsprogramm einer Schmerzklinik). Die SES ist im deutschen Sprachraum seit mehreren Jahren ein bewährtes Instrument in der ambulanten und stationären Versorgung in der klinischen Forschung und der Praxisevaluation.
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