Geroprophylaxe in Heilbädern und Kurorten im Kontext einer innovativen Gesundheitsförderung |
Journal/Book: Heilbad & Kurort 47 (1995) 3 S.61-63. 1995;
Abstract: Professor Dr. med. Horst Bourmer Köln Fragestellungen der gesundheitlichen Versorgung haben gerade im vergangenen Jahrzehnt weltweit an Bedeutung und Beachtung gewonnen. Medizinischwissenschaftlicher Fortschritt sozialer und gesellschaftlicher Wandel demographische Entwicklungen und länderübergreifende Wanderungsbewegungen werden den hohen Stellenwert der Gesundheitsforschung und der Gesundheitspolitik auch künftig weiter anwachsen lassen. Die anstehenden Probleme wird die staatliche Gesundheitspolitik allein jedoch nicht bewältigen können. Gefordert ist künftig mehr denn je eine gesundheitsfördernde Gesamtpolitik die von allen relevanten Ressorts und gesellschaftlichen Gruppierungen gemeinsam getragen und verantwortet werden muß (Bourmer 1990). 1. Gesundheitsförderung als Orientierungsrahmen für Prävention Rehabilitation und Kurmedizin In den vergangenen zehn Jahren hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in zahlreichen Publikationen und anläßlich mehrerer Kongresse die Notwendigkeit einer stärkeren Herausstellung der Gesundheitsförderung in allen Lebensbereichen im Rahmen der Gesundheitspolitik sowie anderer betroffener Politikbereiche gefordert und begründet (Konferenzen von Ottawa 1986 Adelaide 1988 Bonn 1990). Darüber hinaus sieht auch die Europäische Union (EU) - wie in Artikel 129 der Maastrichter Verträge und der "Mitteilung der Kommission über den Aktionsrahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit" in den Textziffern 91-93 dargelegt - einen dringenden Bedarf im Bereich der Gesundheitsförderung aktiv zu werden. Hierbei wird der interdependente Bezug zwischen einer langfristigen Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen und Maßnahmen zur Gesundheitsförderung herausgestellt. Auch hat sich in den letzten Jahren weitgehend die Auffassung durchgesetzt daß die verschiedenen Politikbereiche wie z. B. Wohnungsbau- und Arbeitsmarktpolitik Bildungs- und Strukturpolitik Gesundheits- und Sozialpolitik aber auch Wirtschafts- und Finanzpolitik in ihrem Gesamtkontext betrachtet und abgestimmt werden müssen (Hartmannbund 1993). Stärker als bisher muß aber betont werden daß beim Abstimmungsprozeß dieser unterschiedlichen Politikbereiche der Gesundheitsförderlichkeit von Maßnahmen größere Bedeutung eingeräumt werden muß. . . .
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