PSA-Bestimmung - Konsequenzen für die Frühdiagnose des Prostatakarzinoms - Ein neues Problem? |
Journal/Book: Münch.med.Wschr. 137 (1995) 45 S.26/716-719/29. 1995;
Abstract: Urologische Abteilung Krankenhaus der Barmherzigen Brüder München Zusammenfassung Der breite Einsatz von PSA führte zu einem nahezu "epidemischen" Anstieg des Prostatakarzinoms da dieser Tumor eine Prävalenz in der männlichen Bevölkerung über 50 Jahren von etwa 40% hat. Eine kurative Therapie ist bei einem Stadium <- T2NoMo möglich aber bei "klinisch insignifikanten" Tumoren die vor allem in der Gruppe T1a T1c G1 und Gleason-Score < 5 zu finden sind ist möglicherweise eine abwartende Therapie ausreichend. Zwei internationale Studien (PIVOT = Prostate Cancer Intervention versus Observation Trial des Department of Veterans Affairs/USA und SPCG-4 = Scandinavian Prostate Cancer Group Trial 4) prüfen gegenwärtig die Leistungsfähigkeit einer solchen Wait-and-see-Strategie. Die unbefriedigende Spezifität des PSA vor allem bei Serumspiegeln < 20 ng/ml ist möglicherweise durch die differenzierte Bestimmung seiner molekularen Formen zu verbessern. Beim Prostatakarzinom-Screening fällt wegen der hohen Prävalenz dieses Tumors der positive prädiktive Wert auf 2%. Der Wert wird in einer europäischen und amerikanischen Screening-Studie (ERSPC = European Randomized Screening Prostate Cancer Trial des Programms "Europa gegen den Krebs" und PLCO = Prostate Lung Colon Ovary Trial der National Cancer Institutes/USA) untersucht. Heute schon lassen sich allerdings die Kosten eines nordamerikanischen Screeningprogramms ermitteln; sie erreichen mit 12 Mrd. Dollar 2 5% des US-Gesundheitsbudgets.
Keyword(s): PSA-Bestimmung Prostatakarzinom Screening Frühdiagnostik
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