Die französische Sozialversicherung im Überblick* Organisation Finanzierung und Beitragseinzug

Journal/Book: Deutsche Rentenversicherung 2-3/95 S. 183-190. 1995;

Abstract: * Der Beitrag basiert auf Informationen die der Autor als Teilnehmer eines deutsch-französischen Erfahrungsaustausches zwischen Vertretern der französischen und deutschen Sozialversicherung im November 1994 in Frankreich erhalten hat. Zusammenfassung Frankreich ist der größte Nachbar der Bundesrepublik Deutschland. Daher lohnt sich ein Blick über den Zaun. Das französische Sozialversicherungssystem steht vor ähnlichen Herausforderungen wie die Sozialleistungssysteme fast aller westlichen Industriestaaten: Eine ständig älter werdende Gesellschaft mit immer weniger jüngeren Arbeitnehmern und eine derzeit relativ hohe Arbeitslosigkeit mit entsprechenden Beitragsausfällen für die Sozialkassen. In Deutschland hat man diesen Umständen in einem ersten Schritt mit der Rentenreform 1992 Rechnung getragen. Auch Frankreich kommt um Reformen seines Sozialleistungssystems nicht herum. Dort liegt die soziale Abgabenquote schon jetzt bei rund 50 Prozent der Bruttolöhne. Weitere Beitragssatzerhöhungen sind daher nicht mehr hinnehmbar. Daher wird darüber nachgedacht künftig Beiträge nicht nur aus den Löhnen sondern auch aus anderen Einkommensquellen zu erheben. Auf der Leistungsseite werden künftig 160 statt wie bisher 150 Trimester an Arbeitszeiten für eine Rentengewährung gefordert. Ferner soll das Referenzeinkommen für die Rentenberechnung nicht mehr aus den zehn besten Einkommensjahren des Versicherten sondern künftig aus seinen besten 25 Jahren ermittelt werden.

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