Grundsätze zur Planung diagnostischer Studien

Journal/Book: In: Albrecht H., Frühwald M. (Hrsg.): Jahrbuch, Karl und Veronica Carstens-Stiftung, Hippokrates Verlag Stuttgart. 1995; 2: 13-25.

Abstract: Unkonventionelle diagnostische Tests sind ebenso wie schulmedizinische Verfahren selten oder gar nicht nach den hier vorgestellten Aspekten evaluiert worden. Dieses hat der Einführung der Tests in die tägliche Praxis nicht entgegengestanden.Es ist nicht davon auszugehen. daß diagnostische Tests in relativ kurzer Zeit vom Markt verschwinden, wenn ihre Unzuverlässigkeit erwiesen wird. Eingeführte medizinische Verfahren erweisen sich in der Regel als penetrant und träge. Eine nachträgliche Evaluierung ist daher primär vorn akademischem Interesse. auch wenn unmittelbar Patienteninteressen betroffen sind. Aus diesem Grund ist vor allen Dingen für folgende Entwicklungen ein den obigen Vorschlägen entsprechender Mindeststandard zu fordern.Für unkonventionelle diagnostische Tests sollte dabei ein Hauptaugenmerk auf Aspekte der Zuverlässigkeit gelegt werden. Standardisierte Untersuchungen zur Inter-Rater-Reliabilität, wie sie bei psychologischen Tests üblich sind, erscheinen gerade in diesem Bereich äußerst notwendig. Dieses gilt vor allem vor dem Hintergrund, daß Validitätüberlegungen häufig sehr schwierig sind, da vergleichbare Standarddiagnostiken nicht existieren.Im Sinne der sog. Rechtfertigungsforschung wäre es bereits ein großer Schritt für die unkonventionellen medizinischen Verfahren, wenn reproduzierbare Messungen für solche Phänomene gelangen, die nicht von der Schulmedizin zu erklären sind. Unabhängige Replikationen der Ergebnisse verschiedener Arbeitsgruppen sind erwünscht. Die Durchschlagskraft der Argumente dürfte vor allem dann zunehmen, wenn diese Studien an Einrichtungen durchgeführt werden, die nicht unmittelbar dem unkonventionellen medizinischen Bereich entstammen.

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