Prävention - Möglichkeiten und Grenzen |
Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. (ZaeF) (1994) 9 Jg. 88: S. 659-565. 1994;
Abstract: Dr. med. Armin Wiesemann Lehrauftrag Allgemeinmedizin an der Universität Heidelberg 1. Einleitung Historisches Wir müssen uns leider eingestehen, daß dem Fortschritt der Wissenschaft der Rückschritt der allgemeinen Gesundheitspflege und Prävention auf dem Fuße gefolgt ist (Hans-Georg Gadamer 1 ). Dazu war auf dem Hausärztetag 1993 in Saarbrücken von einem jungen Kollegen zu hören daß die Prävention leider zum großen Teil an den Ärzten vorbeigelaufen sei was die Qualitätssicherung betreffe dürfe sich dieses Schicksal nicht wiederholen ... Es trifft sicher zu daß mit dem unscharfen Begriff Prävention gleichermaßen eine allgemeine gesellschaftliche Aufgabe und Forderung im Rahmen unseres Gesundheitswesens wie auch im besonderen eine Herausforderung an die Medizin der kommenden Jahrzehnte verbunden ist. Doch dem großen Philosophen muß ebenso widersprochen werden wie dem jungen Kollegen: Die Vorsorge- und Vorbeugemedizin war allenfalls verdrängt gewinnt aber allmählich doch an Terrain (9) da die Bekämpfung der "Zivilisationskrankheiten" ohne ärztlichen insbesondere hausärztlichen Sachverstand und ohne Qualitätssicherung nicht zu meistern ist. Es war und ist v. a. H. Schipperges der in den letzten Jahrzehnten das medizinische System besonders die Ärzte darauf aufmerksam gemacht hat daß Prävention eine traditionelle ureigene ärztliche Aufgabe darstellt. In seinem gerade erschienenen Buch "Heilkunde als Gesundheitslehre" (8) erinnert er erneut an die chinesischen und altgriechischen Schriften in denen der Arzt als Erhalter der Gesundheit beschrieben wird. So steht im "Corpus hippocraticum" der klassische Satz: "Wohlgetan ist es die Gesunden zu führen". Und Galen sagt: "Es gibt zwar nur eine Wissenschaft vom menschlichen Körper aber sie hat zwei Teilgebiete. Das ist einmal die Gesundheitspflege zum anderen die Heilkunst ... Da nun die Gesundheit der Zeit wie auch dem Wert nach vor der Krankheit steht müssen wir Ärzte prinzipiell darauf schauen wie man sie bewahren kann. Dann erst in zweiter Linie also hat man zu bedenken wie man mit den Krankheiten am besten fertig wird. ... ab
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