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November 2024

Die Differentialtherapie von Osteoporosen - ein Überblick auf der Basis neuerer Erkenntnisse zur Pathogenese

Journal/Book: Rheumatologie 53 (1994) 5 S.274-298. 1994;

Abstract: Medizinische Wissenschaften E. Tosse & Co. mbH Hamburg Zusammenfassung: Über lange Zeit als eine unvermeidbare und nicht zu verhindernde Konsequenz des Alterns angesehen wurde die Osteoporose in jüngster Zeit als Krankheitszustand anerkannt der verhindert und therapiert werden kann. Es ist von eminenter Bedeutung daß auf der Basis der neuen Erkenntnisse zur Pathogenese der verschiedenen Osteoporoseformen und einer damit verbundenen Differentialdiagnostik eine patientenadaptierte Therapie ausgewählt wird. In den Phasen des raschen Knochenverlustes meist unmittelbar postmenopausal gelegentlich aber auch bei Patienten in höherem Lebensalter ist es sinnvoll bei drohender oder auch manifester Osteoporose Therapeutika einzusetzen die den hohen Knochenumsatz auf ein physiologisches Niveau abbremsen. Die ideale Therapie einer manifesten Osteoporose sollte den Knochenaufbau fördern und die Knochenmasse vergrößern und die Veränderungen in der Architektur korrigieren so daß das Auftreten neuer Frakturen vermindert oder sogar verhindert wird. Besonders vorteilhaft ist im Falle einer erhöhten Fragilität die Erhöhung der kortikalen Knochenmasse insbesondere die Förderung des periostealen Knochenanbaus. Therapien die die kortikale Porosität erhöhen wie z. B. hochdosiertes Fluorid schwächen den Knochen. Andererseits können Therapien die auf Dauer den Knochenumbau erniedrigen sowohl eine Knochenreparatur als auch die kompensatorische periosteale Formation hemmen. Zukunftsperspektiven für die medikamentöse Therapie sind einerseits die verbesserte Ausnutzung der gegenwärtigen Strategien durch neue galenische Applikationsformen Änderung der Tagesdosierung Einführung von Intervalltherapien und synergistische Effekte infolge geeigneter Kombinationen. Andererseits sind Neuentwicklungen durch Variationen der chemischen Strukturen z.B. der Bisphosphonate und Vitamin-D-Metabolite und vor allem neue Strategien die zur Erhöhung der Knochenmasse unter Erhalt bzw. Verbesserung der Knochenstruktur dringend erforderlich. Neben den Vitamin-D-Metaboliten erscheinen diesbezüglich vor allem die Parathormonfragmente und Wachstumshormone erfolgversprechend. Der direkte Einsatz von Zytokinen (IGF-1 IGF-2 TGF-ß etc.) scheitert bislang am geeigneten "Drug-targeting". Die klinisch dokumentierte Zunahme von Knochenmasse allein ist noch kein Beweis für eine erhöhte mechanische Stabilität. Knochenqualität ist eine komplexe Beziehung zwischen Knochenmasse Knochenstruktur und Stärke der individuellen Strukturelemente. Ihre quantitative Messung und ihre therapeutische Beeinflussung stellen eine große Herausforderung für die zukünftige Osteoporoseforschung dar.

Keyword(s): Osteoporose - Ätiopathogenese - Differentialdiagnose - Differentialtherapie - Knochenqualität -Frakturrate - neue Entwicklungspräparate


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