Alkoholismus und psychische Krankheit

Journal/Book: Münch.med.Wschr. 136 (1994) 35 S.28/504-507/31. 1994;

Abstract: Therapeutische Konsequenzen am Beispiel einer Psychiatrischen Landes- und Hochschulklinik Rheinische Landes- und Hochschulklinik - Klinik für Allgemeine Psychiatrie Essen Zusammenfassung Alkoholabhängigkeit ist weltweit das Drogenproblem Nr 1. Bei mehr als der Hälfte der Betroffenen muß neben dem Alkoholismus vom Vorliegen weiterer psychiatrischer Störungen ausgegangen werden die sowohl in der Entstehung als auch im Verlauf der individuellen Abhängigkeit eine beachtliche Rolle spielen. An einer Hochschulklinik macht der Anteil dieser Patienten ca. 20% aus was aufgrund der besonderen klinischen Problematik dieser Gruppe hohe Anforderungen an das therapeutische Spektrum einer solchen Klinik stellt. Bewährt hat sich an der Rheinischen Landes- und Hochschulklinik Essen ein gestuftes und differenziertes Behandlungsangebot das neben der Akutentgiftung von Notfallpatienten eine bis zu dreiwöchige qualifizierte Entgiftung sowie eine stationäre Psychotherapie von in der Regel bis zu zwei Monaten Dauer beinhaltet. Patienten mit der Doppeldiagnose Schizophrenie und Sucht werden zustandsbezogen entweder auf einer allgemeinpsychiatrischen Station oder spezifischen Suchtstation in Einzelfällen auch im psychotherapeutischen Setting betreut. Die so erfolgte Differenzierung erhöht die Qualität der Behandlung und ist geeignet die Zahl der bei dieser Krankheitskonstellation so häufigen "Drehtür-Patienten" langfristig zu verringern.

Keyword(s): Alkoholismus (weitere) psychische Störungen Therapeutisches Vorgehen

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