Untersuchungen über die Assoziation zwischen HLA-D-Allelen und dem Auftreten sklerodermietypischer Autoantikörper unter quarzstaubexponierten Personen |
Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. (ZaeF) (1994) 7/8 Jg. 88: S. 513-518. 1994;
Abstract: Dr. rer. nat. Hans-Peter Rihs Abteilung Molekulare Genetik Berufsgenossenschaftliches Forschungsinstitut für Arbeitsmedizin (BGFA) Bochum (Direktor: Prof. Dr. X. Baur) Medizinische Akademie Dresden Institut für Immunologie (Direktor: Prof. Dr. K.-H. Frank) und Ärztliche Gutachtergemeinschaft Niederdorf (Leiter: Dr. J. Mehlhorn) Zusammenfassung Trotz vieler gesicherter Fakten sind die pathogenetischen Zusammenhänge der Entwicklung einer Sklerodermie weitestgehend unbekannt. Die Diagnose beruht zur Zeit auf klinischen Kriterien (10) sowie dem Nachweis zirkulierender Autoantikörper (Anti-Scl-70 Anti-PM-Scl ACA). Der Nachweis von sklerodermietypischen Autoantikörpern eröffnet Möglichkeiten für eine Verbesserung der Früherkennung von Sklerodermien bei Quarzstaubexponierten. Neuere Untersuchungen u. a von Reveille und Mitarbeitern (13 14) weisen auf eine Korrelation zirkulierender Autoantikörper mit bestimmten HLA-D-Allelen hin. Unsere Untersuchungen an 72 exponierten Probanden erfolgte mit dem Ziel ggf. Unterschiede zu nichtquarzstaubexponierten Probanden aufzuzeigen. Für dieses Kollektiv erfolgte die Analyse von DNA-Polymorphismen in den HLA-Genen DRB 1 3 4 5 DQB1 und DPB1 mittels PCR-SSO-Typisierung. Hierfür wurde zunächst die genomische DNA isoliert und anschließend die Exon 2-Region in Gegenwart spezifischer Startermoleküle ("Primer") mittels PCR in vitro amplifiziert. Nach der gelelektrophoretischen Überprüfung und der chemischen Denaturierung von Aliquoten die auf Nylon-Filter hitzefixiert wurden schloß sich die Hybridisierung mit diversen sequenzspezifischen Sonden (SSO's) an. Alle Sonden weisen eine Länge von 18 Nukleotiden auf sind mit einem Digoxigenin-11-ddUTP-Molekül an ihrem 3'-Ende versehen und erkennen spezifische Allele oder Allelgruppen in der HLA-D-Region. Erste Ergebnisse zeigen eine positive Korrelation des Auftretens von Anti-Scl-70-Antikörpern mit den Phänotypfrequenzen DR3 (1 *0300) und DQ2 ( 1 *0201) (odds ratios im Vergleich zur Normalbevölkerung: 0 0798; p=0 001 für DQ2: 0 0988; p=0 0028). Eine positive Korrelation exisitiert ebenfalls zwischen ACA-Antikörpern und DR1 (1 *0101 1 *0103) DR8 (1 *0801-1 *0804) und DQ4 (1 *0400) (odds ratios im Vergleich zur Normalbevölkerung für DR1 0 188; p = 0 016 für DR8: 0 152; p = 0 017 für DQ4: 0 136; p = 0 028). Um die bisher gefundenen Korrelationen zu untermauern werden zur Zeit weitere Patientenkollektive klinisch immunologisch und molekularbiologisch untersucht. ab
Keyword(s): Sklerodermie Quarzstaub Genetische Prädisposition DRB 1 DQB 1 DPB 1
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