Methotrexatbehandlung der chronischen Polyarthritis 1994 -Eine Übersicht |
Journal/Book: Rheumatologie 53 (1994) 4 S.199-229. 1994;
Abstract: Evangelisches Fachkrankenhaus Ratingen Zusammenfassung: Das ursprünglich zur Krebstherapie synthetisierte Methotrexat ist heute in den USA und zunehmend auch in Europa das am häufigsten verordnete Basistherapeutikum und gilt als hochpotent und gut verträglich. Es wird in Dosen von 7 5 - 25 mg nach oraler Gabe zu 25-100% im Mittel ca. 73% absorbiert. Die Absorptionsquote bleibt im Dosisbereich 10-25 mg beim gleichen Patienten gleich und ändert sich auch nach längerer Therapiedauer nicht. Sie kann aber durch vorherige Nahrungsaufnahme sowie durch schwer lösliche Antibiotika beeinträchtigt werden. Die überwiegend durch glomeruläre Filtration und tubuläre Sekretion mit einer Halbwertzeit von 2 - 4 Stunden erfolgende Ausscheidung wird bei gestörter Nierenfunktion verzögert und dadurch die Toxizität erhöht. Als Polyglutamat ist MTX noch eine Woche nach Applikation intrazellulär nachweisbar. Durch Interaktionen mit Sulfonamiden Probenecid nicht-steroidalen Antirheumatika und anderen kann die Ausscheidung verzögert und die Toxizität erhöht werden. Gleichzeitige Gabe des Folsäureantagonisten Trimetoprim/Sulfametoxazol sollte vermieden werden. Der Wirkungsmechanismus bei der cP ist noch nicht völlig geklärt: Rascher Wirkungseintritt und Rebound nach Absetzen sprechen für eine überwiegend antiphlogistische die vermehrte Infektanfälligkeit bei vielen Patienten auch für eine immunsupressive Wirkung. Experimentell sind sowohl antiphlogistische wie auch immunsuppressive Mechanismen nachweisbar. Die Wirksamkeit bei der cP wurde durch zahlreiche Placebo-kontrollierte Studien sowie Langzeitbeobachtungen gesichert. Bei einer Dosierung von 10-25 mg pro Woche ist bereits nach 4 - 8 Wochen eine Besserung der klinischen und blutchemischen Entzündungsparameter erkennbar. Das Wirkungsmaximum ist nach ca. 6 Monaten erreicht danach kommt es häufig zu einer Plateaubildung der Aktivitätsparameter. Ein Wirkungsverlust nach längerer Therapiedauer tritt nicht ein. Multizentrische Vergleichsstudien gegen Auranofin ergaben eine bessere Wirksamkeit und Verträglichkeit gegen parenterales Gold eine gleiche Wirksamkeit bei besserer Verträglichkeit und gegen Azathioprin eine bessere Wirksamkeit bei gleicher bzw. auch besserer Verträglichkeit. Die Dauer einer kontinuierlichen Behandlung kann als Maßstab von Wirksamkeit und Verträglichkeit gelten: In mehreren Langzeitbeobachtungen nahmen nach 5 Jahren noch 46 - 62% der auf MTX eingestellten Patienten das Medikament ein und damit deutlich länger als alle anderen Basistherapeutika...
Keyword(s): Chronische Polyarthritis - Methotrexat-Behandlung - asistherapie - Übersicht
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