Rheuma und Hauterkrankungen: Reiz- Reaktions- Mechanismen der speziellen Balneotherapie |
Journal/Book: VHK 6/ 94. 1994;
Abstract: Prof. Dr. rer. nat. Dr. med. habil. H. G. Pratzel Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Ludwig- Maximilians- Universität München München Balneotherapien haben als gesundheitsfördernde Maßnahmen eine lange Tradition. Was sich zunächst auf empirische Erfahrungen und theoretische naturwissenschaftliche Ansätze gründete ist heute weitgehend wissenschaftlich belegt: Medizinische Bäder können über den Vermittler"Haut" im Sinne eines Reiz- Reaktions- Schemas auf neuro- physikalischer immunologischer humoraler und metabolischer Ebene Reaktionen erzeugen. Positiv erweitert wird das Reaktions- Spektrum durch mechanische thermische sowie psychosomatische Einflußfaktoren. Eine entscheidende Rolle spielen zudem wirksame Badezusätze wie sulfoniertes Schieferöl. Für Balneologen bietet die Anwendung von Bädern eine effektive nebenwirkungsarme Begleittherapie - insbesondere bei chronischen Erkrankungen der Haut und des rheumatischen Formenkreises. Prof. Helmut G. PRATZEL der sich seit Jahren forschend mit der wissenschaftlichen Balneologie auseinandersetzt spricht von aktiver ökonomischer Gesundheitsvorsorge: Die verordnungsfähigen Bäder seien ideale präventive kurative und vor allem therapiebegleitende Maßnahmen bei vielen akuten und chronischen Erkrankungen die zudem aufgrund ihrer speziellen Wirkungsweise zu Einsparungen von Arzneimitteln führen. Wirkung balneotherapeutischer Maßnahmen Das Eintauchen in Badewasser(Vollbad) bedeutet für den Organismus den Eingriff in zahlreiche Funktionsabläufe. Die charakteristischen Einflußfaktoren von medizinischen Bädern liegen in den mechanischen thermischen und chemischen Komponenten die bei Kurbehandlungen ebenso auftreten wie in der eigenen Badewanne. Zu den mechanischen Kräften gehören der hydrostatische Druck und der Auftrieb. Der hydrostatische Druck führt zu einer Umverteilung innerhalb des Niederdrucksystems und damit zu einer Volumenverschiebung aus den peripheren venösen Gefäßen in intrathorakale Bluträume einhergehend mit einer deutlichen Erhöhung des zentralvenösen Drucks auf 10 bis 15 mm Hg und einer Zunahme des Herzzeitvolumens. ___MH
Keyword(s): Rheuma - Haut
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