Ergebnisse der Schwefelforschung |
Journal/Book: Festbroschüre zum 10-jährigen Bestehen des Instituts zur Erforschung von Behandlungsverfahren mit natürlichen Heilmitteln e.V. Bad Füssing (1984-1994). 1994;
Abstract: Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Ludwig- Maximilians- Universität München München Schwefelforschungen orientierten sich an den beobachteten Wirkungen des Schwefels auf den menschlichen Organismus und den VorsteIlungen wie es zu diesen Wirkungen kommen konnte. Hierbei standen drei grundsätzliche Beobachtungen im Vordergrund die Wirkung auf die Atemwege die heilende Wirkung bei Hautkrankheiten und die schmerzlindernde Wirkung bei rheumatischen Erkrankungen. Die perkutane Aufnahme von Schwefel Die ersten Vorstellungen über die Wirkung von Schwefelbädern beruhten auf der Annahme daß der Schwefel über die Haut in den Organismus eindringt und sich dort am Schwefelstoffwechsel beteiligt. Man bemühte sich deshalb zunächst um den Nachweis der perkutanen Resorption. Obwohl beim Einatmen des Schwefelwasserstoffs dieser sehr stark toxisch ist konnte Yant (1930) bei 30 Minuten Kontakt der gesamten Körperobertläche mit 2 % H2S in der Gasphase weder eine Farbänderung der Haut noch ein Unwohlsein oder irgend eine systemische Reaktion beobachten. Demnach war in der Gasphase eine hohe Schwefelwasserstoffaufnahme über die Haut nicht zu erwarten. Im Gegesatz dazu fand allerdings Bürgi (1936) bereits mit 0 2 %igen Lösungen an H2S entzündliche Ödeme an der Haut. Durch die Anwendung des Radioisotops S-35 wurde es möglich die perkutane Schwefelaufnahme quantitativ zu messen. Die ersten Untersuchungen sind in den Arbeiten von Gunina und Tichonrawow (1953) Dirnagl Drexel und Quentin (1954 1955 1956) Stüttgen und Wüst (1955) und Bartelheimer und Hartmann (1957) beschrieben. Gunina und Tichonrawow machten die ersten quantitativen Angaben und fanden umgerechnet eine Hautclearance an Schwefelwasserstoff von 20-400 mg/cm2. Böni (1954) publizierte Untersuchungen nach denen noch nach 3-4 Wochen im Urin Radioaktivität gefunden wurde. Die enorme Empfindlichkeit des Nachweises mit Radionukliden führte damals zu einer erheblichen Überbewertung der perkutanen Aufnahme. Zunächst wurde der Schwefel in seiner 6wertigen Form als Sulfat untersucht. Dirnagl Drexel und Quentin machten 1954 die ersten...
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