UNTERSUCHUNGEN DER PERSÖNLICHKEITSSTRUKTUR VON KURPATIENTEN ZUR VALIDIERUNG DES ALLGEMEINEN SOMATISCHEN KUREFFKTES. |
Journal/Book: Festbroschüre zum 10-Jährigen Bestehen des Instituts zur Erforschung von Behandlungsverfahren mit natürlichen Heilmitteln e. V. Bad Füssing 1984-1994. 1994;
Abstract: Magyarosy I Resch KL Lotterschmid C Gall H Wälchli P Knüsel O Engel R. Einleitung Die klinischen Erfahrungen zeigen daß gewisse Persönlichkeitsmerkmale der Kurpatienten in enger Beziehung zu ihren somatischen Befunden stehen. Durch kurbedingte Verbesserung des Beschwerdebildes kommt es oft auch zur Verbesserung des psychischen Status. Es wird daher angenommen daß Persönlichkeitsstrukturen bzw. ihre Änderungen im Laufe der Kurtherapie einen Indikator für den empirisch wohlbekannten jedoch kaum verifizierbaren allgemein somatischen Kureffekt darstellen könnten. In einer umfangreichen Fragebogenaktion wurde nach Indizien für diese Hypothese gesucht. Methoden Bei Patienten die entweder offene Badekuren absolvierten (Bad Füssing n=81)oder sich stationär in Kurkliniken einer Badekur unterzogen (Bad Zurzach/Schweiz n=38) wurden Befragungen mittels zweier verschiedener Fragenkataloge durchgeführt. Der erste Fragebogen enthielt Fragen bezüglich der Akzeptanz und Wertung der Kur seitens des Patienten. Beim zweiten Fragenkatalog handelt es sich um den psychologischen Standardtest MMPI (Minnesota Multiphasic Personality Inventory/Version Saarbrücken (o. Tab. 1). Die Befragungen fanden jeweils bei Kurbeginn und zum Kurende statt. Die Auswertung des MMPI erfolgte in der testpsychologischen Abteilung der Psychiatrischen Klinik der LMU München. Die kurbetreffenden Fragen wurden in unserem Institut statistisch ausgewertet und mit den Ergebnissen des Persönlichkeitstests in Beziehung gesetzt. Ergebnisse - Die Auswertung des Fragenkomplexes bezüglich der individuell empfundenen Schmerzintensität des Patienten (Schmerzscore) ergab daß die durchschnittliche Schmerzintensität bei Kurbeginn höher lag als bei Kurende. Angaben wie z.B. "mäßige" und "starke" Schmerzen waren bei Kurbeginn quantitativ häufiger als bei Kurende (o. Abb. 1). - Der MMPI- Test bei Kurbeginn ergab an zwei verschiedenen Kurorten jeweils ein durchschnittliches Persönlichkeitsprofil der Kurpatienten. Die Profilparameter lagen im Normbereich. Es zeichnete sich lediglich eine leichte Erhöhung der HD- D- und Hy- Werte ab. Es ergaben sich keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen Männern und Frauen (o. Abb. 2 und Abb. 3). - Der Vergleich der Persönlichkeitsprofile bei Kurbeginn und Kurende ergab zum Teil statistisch signifikante Unterschiede insbesondere in den Skalenwerten der Trias Hd D Hy und in der Skala PA (o. Abb. 3). - Die bis jetzt vorliegenden Ergebnisse des MMPI- Tests lassen auf gewisse Unterschiede in den Persönlichkeitsprofilen von Patienten mit geringer bzw. hoher Schmerzintensität schließen. Verändert sind insbesondere die für die Testauswertung wichtigen Skalenwerte der Trias Hd D Hy (o. Abb. 4)... ___MH
Keyword(s): Untersuchungen - Kurpatienten - Kureffekt
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