Wie kommt Arsen in das Heilwasser? |
Journal/Book: Heilbad & Kurort 46 (1994) 8 S.230-231. 1994;
Abstract: Diplom-Geologe Dr. habil. Werner Käss Umkirch Arsen ist einer jener Stoffe die aus gesundheitlichen Gründen vom Menschen nur in sehr niedrigen Dosen aufgenommen werden dürfen. Alle Verordnungen über Grenzkonzentrationen in Wasser Luft Boden und Nahrungsmitteln enthalten für Arsen höchst zulässige Gehalte (Tab.1). Die Wirkung von Arsen auf den menschlichen Organismus ist übersichtlich in der Tab. 2 dargestellt. Die chronische Arsenvergiftung hat vorwiegend selbstmörderische oder kriminelle Hintergründe. Heute ist sie weitgehend berufsbedingt. Geringe Arsendosen wirken stimulierend auf die Durchblutung und sind leistungssteigernd. Unter den Bergsteigern gab es "Arsenikesser" mit längerer Gewöhnungsphase; sie nahmen Arsendosen zu sich die dem Ungewohnten das Leben ausgelöscht hätten. Es wird auch berichtet daß blaßgesichtige Prinzessinnen nach Bad Dürkheim geschickt wurden und nach dem kurmäßigen Genuß der Maxquelle wegen ihres guten Aussehens alsbald "unter die Haube" kamen. Pferdehändler ließen ihre Schindmähren vom Maxquellwasser trinken worauf gute Verkaufserfolge garantiert waren. Ob Arsen ein essentielles Element ist bleibt vorläufig eine ungelöste Frage (Dörner 1993). Arsenstimulanz war ein Grund um Arsen ab Mindestkonzentrationen über mehrere Jahrzehnte als "deklarationsfähig" in Heilwässern auszuweisen (Tab. 3). Seit 1979 ist es in den Begriffsbestimmungen nicht mehr aufgeführt wohl aber muß Arsen (As) in der Heilwasseranalyse aufgelistet sein. Grundwässer können hin und wieder geogene Arsengehalte aufweisen die an oder über der Zulässigkeitsgrenze nach der Trinkwasserverordnung liegen. Solche Gebiete liegen im Sandsteinkeuper Mittelfrankens im Buntsandstein Unterfrankens und Hessens (Udluft und Heinrichs 1992) sowie im Unteren Muschelkalk des südlichen Baden-Württemberg und im Pleistozän des Oberrheintals. . . .
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