Plenarsitzung "Experimentelle (I) und klinische (II) Aspekte des Schmerzes

Journal/Book: Phys Rehab Kur Med 4 (1994). 1994;

Abstract: Der nichtmaligne chronische Schmerz der sich bevorzugt in gewissen Regionen des Bewegungsapparates "festbeißt" der sich von dort gern ausbreitet und mit der Zeit durchaus zusätzlich neurogene Aspekte annehmen kann ist wohl das bedeutendste Beispiel für die Wirksamkeit einer interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Anästhesisten Neurologen physikalischen Medizinern und allenfalls Rheumatologen wobei den physikalisch- funktionellen Behandlungsmethoden eine noch nicht genügend wahrgenommene Rolle zukommt. Die unbestreitbaren guten Erfahrungen mit diesen Maßnahmen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen daß sich der differenzierte Einsatz der zahlreichen Möglichkeiten noch immer hauptsächlich auf Vorstellungen stützt die wissenschaftlich großteils nicht überprüft sind. Die methodische Schwierigkeit besteht darin daß es den einheitlichen Schmerz gar nicht gibt sondern daß die verschiedenen Schmerzarten je getrennt betrachtet und therapiert werden müssen. Einleitend werden zwei renommierte Experten über die neuronalen Mechanismen berichten die hinter der Entwicklung chronischer oder gar chronifizierter Schmerzzustände stehen. Zieglgänsberger wird mehr die allgemeinen Phänomene und Prozesse entwickeln und Mense wird die Charakteristika des Muskelschmerzes darstellen der gleichzeitig zu lokalen und übertragenen Schmerzempfindungen führen kann. Den Methoden der experimentellen Erzeugung und Quantifizierung von bestimmten Schmerzarten beim Menschen wird sich Kröling zuwenden um zuerst einmal über eine Methodik zu verfügen mit der die Wirksamkeit sowie die Rahmenbedingungen der Wirksamkeit der verschiedenen physikalischen Analgetika überprüft werden können. Im zweiten mehr klinisch ausgerichteten Teil werden durch Hildebrandt und Basler zwei ganz verschiedene in sich je komplexe Therapiekonzepte zur Behandlung des chronischen Rückenschmerzes vorgetragen und zur Diskussion gestellt. Callies schließlich legt den Finger auf die Wunde der fehlenden oder mangelhaften Konzepte bzw. praktischen Vorgehensweisen zur rationalen Dosierung der verschiedenen physikalischen Mittel...

Keyword(s): Schmerz

Zurück | Weiter