Risikofaktor Hypertonie bei Diabetes und moderne Behandlungsstrategien

Journal/Book: Münch.med.Wschr. 136 (1994) 20 S.32/304-40/308. 1994;

Abstract: Zentralkrankenhaus Bremen-Nord Klinikum für Innere Medizin Bremen Zusammenfassung Ausgangssituation: Zahlreiche Untersuchungen haben bestätigt daß Diabetiker in den Industrieländern häufiger eine Hypertonie entwickeln als Nichtdiabetiker. Im wesentlichen können bei diesen Patienten drei typische Hypertonieformen unterschieden werden: die essentielle die renale und bei älteren Diabetikern die isolierte systolische Hypertonie. Beim Typ-II-Diabetes wurde die enge Beziehung von Hypertonie mit Übergewicht Glukoseintoleranz Fettstoffwechselstörungen und Insulinresistenz im Rahmen des metabolischen Syndroms aufgezeigt. Die größere Inzidenz eines Bluthochdrucks beim Typ-I-Diabetes wird als Folge der diabetischen Nephropathie gesehen. Bei bestehender Blutdruckerhöhung ist die Progression sowohl der Herz-Kreislauf-Krankheiten (Makroangiopathie) als auch der Retino- und Nephropathie deutlich gesteigert wobei sich die Interaktion von Hyperglykämie und Hypertonie als Hauptrisikofaktor der Mikroangiopathie herausgestellt hat. Behandlung: Bei den meisten Diabetikern mit Hypertonie werden Pharmaka erforderlich werden um den Blutdruck in den gewünschten therapeutischen Bereich (systolisch < 130 mmHg diastolisch <85 mmHg) zu senken. Für die fünf Hauptgruppen von Antihypertensiva bestehen bei Patienten mit Diabetes mellitus keine spezifischen Kontraindikationen doch ist bei allen Substanzen Vorsicht geboten. Steht die Frage der Nephroprotektion im Vordergrund heißt die klare Therapieempfehlung: ACE-Hemmer. Es steht also eine Reihe von wirksamen Substanzen zur Verfügung die nach den Bedürfnissen und Begleitkrankheiten der Patienten individuell eingesetzt werden können.

Keyword(s): Hypertonie (bei) Diabetes Bedeutung Therapie

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