Langzeiteffekt stationärer Heilverfahren am Kurort bei Erkrankungen des Bewegungsapparates aus sozialmedizinischer Sicht

Journal/Book: Festbroschüre zum 10-jährigen Bestehen des Instituts zur Erforschung von Behandlungsverfahren mit natürlichen Heilmitteln e.V. Bad Füssing (1984-1994). 1994;

Abstract: W. Irlacher (Klinik Niederbayern Bad Füssing) und R. Haizmann (Institut zur Erforschung von Behandlungsverfahren mit natürlichen Heilmitteln) Mit schöner Regelmäßigkeit pflegen die Kurorte ihre Verfahrensweisen und ihr therapeutisches Angebot immer wieder in das Kreuzfeuer der Kritik zu geraten. Dabei haben angeregte Diskussionen auf verschiedenen Ebenen - nicht immer sachlich geführt - vielleicht den Blick dafür etwas getrübt daß an vielen der so umstrittenen Kurorte Entwicklungen in Gang gekommen sind die darauf abzielen der dortigen Heilbehandlung einen unserem modernen Zeitalter physisch psychisch und sozial angepaßten Zuschnitt zu geben. Trotz Kostendruck und dem daraus resultierenden Zwang die verfügbaren Mittel besonders gezielt in ein der Gesamtbetreuung dienliches Behandlungsprogramm zu integrieren wird in diesem Zusammenhang immer wieder auch der Ruf nach einem Effizienz- und Effektivitätsnachweis laut wie er kaum auf den anderen Gebieten der Medizin gefordert wird. Dabei besteht allerdings in gewissen Fachkreisen Einigkeit darüber daß ein Erfolgsnachweis in streng wissenschaftlichem Sinne aufgrund der Komplexität der ablaufenden Reaktionen nur schwer zu führen ist. Der Versuch entsprechendes Zahlenmaterial vorzulegen wurde bisher in größerem Umfang nur von den Rentenversicherungsträgern unternommen. Ihre Zahlen beruhen letztlich auf den Feststellungen der in den Rehabilitationseinrichtungen am Kurort tätigen Ärzte die bei Beendigung des Heilverfahrens den subjektiven und objektiven Therapieerfolg bewerten und ihn in Form von Pauschalbeurteilungen festhalten. Dieses Verfahren obwohl einfach praktikabel stößt aber mancherorts ebenfalls wieder auf Kritik mit dem Argument daß die von den behandelnden Ärzten erstellten Entlassungsberichte ein optimistischeres Gesamtbild zeichnen das zum Teil den Angaben der Patienten widersprechen soll. . . .

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