Prostatakarzinom-Screening aus deutscher Sicht |
Journal/Book: Münch.med.Wschr. 136 (1994) 41 S.38/620-44/624. 1994;
Abstract: Urologische Abteilung am Stadtkrankenhaus Memmingen Zusammenarbeit Gemessen an den Ergebnissen anderer Screening-Studien sind die Ergebnisse des seit 1972 eingeführten Krebs-Früherkennungs-Programms in Deutschland mit einer bekannten Beteiligungsrate von 14% und einer Entdeckungsrate von nur 0 1% ineffektiv. Obwohl vor allem Personen mit einer Lebenserwartung von mehr als 10 Jahren und einem aggressiven Tumor von einem Prostatakarzinom-Screening profitieren ist der Nachweis dafür daß durch die Einführung des Screenings auch eine allgemeine Senkung der krebsspezifischen Mortalität zu erreichen ist bisher nicht erbracht worden. Bis zur Klärung der noch offenen Fragen sollte man das Prostatakarzinom-Screening mit vertretbaren Kosten also ohne generelle Einführung der PSA-Bestimmung aber mit verbesserter Qualität der digital-rektalen Palpation (z. B. "Führerschein für den tastenden Finger") durchführen. Die PSA-Bestimmung sollte allerdings großzügig zum Einsatz kommen; wenn es sich um Risikopatienten mit prostatischen Beschwerden oder entsprechender Familien-Anamnese handelt oder der Tastbefund in irgendeiner Weise auffällig ist. Dies sind Voraussetzungen welche die Kriterien einer Früherkennungs- bzw. Abklärungsuntersuchung eines selektionierten Patientenkollektivs erfüllen aber zu einem Screening im engsten Sinn des Wortes nämlich einer Gesunden-Untersuchung keinen Bezug haben.
Keyword(s): Prostatakarzinom-Screening (digitale Untersuchung PSA)
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