Moxonidin ein neues Antisympathotonikum mit neuem Angriffspunkt? |
Journal/Book: Herz/Kreislauf 26 (1994) 12 S.419-424. 1994;
Abstract: Institut für Pharmakologie (Direktor: Prof. Dr. P. Dominiak) der Medizinischen Universität zu Lübeck Zusammenfassung Moxonidin ist ein Imidazolinderivat das im Tierversuch an verschiedenen Hochdruckmodellen und an Patienten mit essentieller Hypertonie dosisabhängig und effektiv den Blutdruck senkt: Die Herzfrequenz wird im Vergleich zu Clonidin geringer beeinflußt. Als Angriffspunkt wird der I1-Rezeptor an der ventrolateralen Medulla angenommen. Möglicherweise antagonisiert Moxonidin an den vorgenannten Rezeptoren die Wirkungen des endogenen Liganden und vermeintlichen "Transmitters" Agmatin. Weitere Wirkungen von Moxonidin sind eine Verminderung der Noradrenalinfreisetzung aus den sympathischen Nervenendigungen vermittelt über präsynaptische I-Rezeptoren und eine gesteigerte Diurese. Moxonidin besitzt kardioprotektive Eigenschaften und ist in der Lage bei hyperkalorischer Diät den Blutdruck präventiv zu beeinflussen. Wegen seiner I1-Selektivität sind die typischen Nebenwirkungen der Antisympathotonika die vor allem 2-Adrenozeptoren-vermittelt sind weniger häufig als nach Clonidin. Moxonidin wird nahezu vollständig resorbiert und besitzt eine gute Bioverfügbarkeit. Im Vergleich zu allen anderen "First-line"-Antihypertensiva ist Moxonidin hinsichtlich Wirkung und Nebenwirkungen ebenbürtig.
Keyword(s): Moxonidin Blutdrucksenkung Imidazolinrezeptoren Monotherapeutikum
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