Dissektion extrakranieller Hirngefäße |
Journal/Book: Münch.med.Wschr. 136 (1994) 19 S.287/41-46/290. 1994;
Abstract: Ursachen Diagnose und Behandlung Neurologische Klinik und Poliklinik Klinikum Großhadern der Universität München Zusammenfassung Die spontane bzw. traumatische Dissektion der extrakraniellen Hirngefäße ist häufiger als bisher angenommen und verursacht etwa 5% der Schlaganfälle bei jungen Patienten. Sie entsteht durch eine intramurale Einblutung in die Tunica media der Arterienwand. Die A. carotis interna ist wesentlich häufiger betroffen als die A. vertebralis. Klinisch bestehen lokale Zeichen wie Kopfschmerzen ipsilaterales pulssynchrones Ohrgeräusch Horner-Syndrom häufig gefolgt von fokalneurologischen Ausfällen. Als nichtinvasive Suchmethode steht die Duplex-Sonographie zur Verfügung. Die Diagnose wird angiographisch oder kernspintomographisch gestellt. Die Prognose ist günstig sofern nicht initial ausgedehnte Schlaganfälle auftreten. Die Gefäßveränderungen bilden sich überwiegend innerhalb von Monaten zurück. Kontrollierte Studien zur Therapie liegen nicht vor. Nach dem derzeitigen Kenntnisstand ist eine Antikoagulation für mindestens 6 Monate - für die ersten 10 Tage mit Heparin im Anschluß mit Marcumar(R)- zu empfehlen. Der Einsatz von Thrombozytenaggregationshemmern wird diskutiert. Die Operation sollte progredienten Verlaufsformen oder Fällen mit rezidivierenden Schlaganfällen trotz ausreichender Antikoagulation vorbehalten bleiben.
Keyword(s): Dissektion extrakranieller Hirngefäße Schlaganfall
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