Bestimmung der Volumenhomöostase bei Herzinsuffizienz und terminaler Niereninsuffizienz durch die bioelektrische Impedanzanalyse (BIA)

Journal/Book: Herz/Kreislauf 26 (1994) 11 S.367-371. 1994;

Abstract: Klinik II für Innere Medizin (Direktor: Prof. Dr. W. Krone) der Universität zu Köln Zusammenfassung Zur Bestimmung der Volumenhomöostase bei Herzinsuffizienz und terminaler Niereninsuffizienz kann die bioelektrische Impedanzanalyse (BlA) eingesetzt werden. In unseren Untersuchungen studierten wir die Zuverlässigkeit der tetrapolaren BlA für diese Messungen. Die BIA wurde mit dem Analysegerät BIA 103 (Firma RJL. Detroit USA) nach Vorschrift durchgeführt. Das Verfahren ermöglicht die Messung des Gesamtkörperwassers (TBW) der extrazellulären Masse (ECM) und der Körperzellmasse (BCM). In einem Vorversuch führten wir Messungen zur Qualitätskontrolle vor und nach Hämodialyse (H n = 8) Diuretikagabe (D n = 8) und Sauna (S n =7) durch und beobachteten jeweils hochsignifikante Korrelationen zwischen der Gewichtsreduktion und der Änderung des TBW (S: r = 0 82; H: r = 0 96; D: r = 0 97; p < 0 001 ). Bei 14 Patienten mit dekompensierter Herzinsuffizienz (HI ) verglichen wir den ECM/BCM-Quotienten (ECM/BCM-Q) und die Reaktanz mit denen gesunder Probanden (KO) (ECM/BCM-Q: KO 0 81 ± 0 03 und HI 1 46 ± 0 09 p < 0 001; Reaktanz: KO 62 ± 1 2 Omega und HI 33 ± 1 8 Omega p < 0 001 ). KO und HI waren bei einem ECM/BCM-Q von 1 0 und einer Reaktanz von 50 Omega scharf zu trennen. Die Ergebnisse zeigen daß ein ECM/BCM-Q > 1 oder eine Reaktanz < 50 Omega noch auf eine nicht kompensierte HI hinweist während ein ECM/BCM-Q < 1 oder eine Reaktanz > 50 Omega eine klinische Kompensation anzeigt und somit dem therapeutischen Ziel einer entwässernden Therapie bei HI entspricht. Die angegebenen Grenzen zwischen normaler und pathologischer Volumenhomöostase gelten auch für Dialysepatienten. Bei Dialysepatienten mit niedrigem Körpergewicht (BMI 21 ± 1 kg/m2) wurde nach Dialyse mittels BIA fast regelmäßig noch eine erhöhte Volumenbilanz beobachtet (ECM/BCM-Q 1 35 ± 0 13) während normgewichtige Patienten am Ende der Hämodialyse klinisch gut bilanziert waren ECM/BCM-Q 0 75 ± 0 03).

Keyword(s): bioelektrische Impedanzanalyse Herzinsuffizienz Volumenhomöostase Diuretika Hämodialyse Niereninsuffizienz

Zurück | Weiter