Gesundheitliche Beeinträchtigungen/Behinderung von Kurteilnehmern

Journal/Book: Heilbad & Kurort 46 (1994) 9/10 S.286-292. 1994;

Abstract: Abschließende Ergebnisse einer Studie im Auftrag des Deutschen Bäderverbandes* Privatdozentin Dr. Sibylle Biefang** Dr. Peter Potthoff*** und Dorothea Urbahn*** München Die Studie untersuchte welche gesundheitlichen Beeinträchtigungen und Behinderungen bei Teilnehmern an ambulanten und stationären Vorsorge- bzw. Rehabilitationskuren vorliegen und inwieweit die Zuweisung zu den verschiedenen Kurarten den Indikationsvorgaben der "Begutachtungsanleitung Kuren" entspricht. In der Studie wurden Erhebungen bei Kurantragstellern mit bewilligten Kurmaßnahmen der Barmer Ersatzkasse durchgeführt. Basis der Analyse bildeten die hausärztlichen Angaben im Kurantrag und die Angaben in einem Fragebogen der Informationen zum Gesundheitszustand und zu den Indikationskriterien für die verschiedenen Kurarten erhob. Die Ergebnisse lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: 1. Für die Analyse konnten 721 Kurantragsteller im Alter von 55 bis 75 Jahren rekrutiert werden. Bei 77 % der Kurantragsteller war eine ambulante bei 23 % eine stationäre Kur bewilligt worden. Nur bei 26 % der bewilligten Kuren handelte es sich um Vorsorgekuren. Knapp 85 % der Kurpatienten waren 60 Jahre oder älter. Zwei Drittel der Kurpatienten waren Frauen. 2. Die Hausärzte dokumentierten als Hauptdiagnosen vor allem eine Erkrankung des Skeletts der Muskeln und des Bindegewebes. Erkrankungen des Kreislaufsystems standen an zweiter Stelle. Bei Erkrankungen des Skeletts der Muskeln und des Bindegewebes empfahlen die Hausärzte eher eine ambulante bei Erkrankungen des Kreislaufsystems eher eine stationäre Kur. Eine stationäre Kur wurde vor allem mit der Schwere des Erkrankungsbildes begründet. Teilnehmer an Vorsorge- und Rehabilitationskuren wiesen keine eindeutigen Unterschiede in den Hauptdiagnosen auf. 3. Die Fragebogenangaben der Kurteilnehmer zeigten daß Kurteilnehmer gemessen an Vergleichspersonen einer Bevölkerungsstichprobe auffällig stärker gesundheitlich beeinträchtigt und behindert waren und die Teilnehmer an stationären Kuren erheblich häufiger als die Teilnehmer an ambulanten Kuren über einen schlechten Allgemeinzustand und über spezifische Beeinträchtigungen klagten. . . .

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