Strukturelle Voraussetzungen für das Schlaganfall-Management |
Journal/Book: Münch.med.Wschr. 136 (1994) 23 S.349/29-353/37. 1994;
Abstract: F. T. Aichner1 H. C. Diener2 K. M. Einhäupl3 1Univ.-Klinik für Neurologie und MR-Institut Innsbruck; 2Neurologische Universitätsklinik Essen; 3Klinik und Poliklinik für Neurologie Charite Berlin Zusammenfassung Ausgangssituation: Der Begriff "Schlaganfall" umfaßt eine heterogene Gruppe von zugrundeliegenden Störungen mit negativen Folgen für die zerebrale Durchblutung. Die Diagnostik bezieht sich zunächst auf den Ausschluß anderer akuter neurologischer Erkrankungen wie Subduralhämatom oder Tumor dann auf die Differenzierung der Blutung von der Ischämie und letztlich die Subklassifikation des ischämischen Infarktes (territorialer Infarkt Grenzzoneninfarkt Lakune). Diagnostik und Therapie des ischämischen Infarktes müssen in den ersten Stunden beginnen. Diagnostik: Die bildgebende Untersuchung mittels Computer- oder Kernspintomographie gibt hier eine Maximalinformation in der kürzestmöglichen Zeit. Die akut oder subakut durchgeführte nicht-invasive Doppler-Sonographie und/oder Duplex-Sonographie der supraaortalen Arterien und der hirnversorgenden Arterien trägt wesentlich zur Subklassifikation des ischämischen Infarktes bei und ermöglicht damit schon in der Akutphase eine spezifischere Therapieplanung. Eine wichtige Ergänzungsmethode ist die nicht-invasive MR-Angiographie. Die Röntgen-Angiographie wird durch die Ultraschallmethoden und durch die MR-Angiographie verdrängt bleibt aber für anspruchsvolle Fragestellungen immer noch der "goldene Standard" zur Beurteilung zerebrovaskulärer Erkrankungen. Routinelabordaten sind ebenso wie Routine-EKG und Thorax-Röntgen fester Bestandteil jeder Schlaganfall-Diagnostik. Eine Echokardiographie ist bei Patienten mit zerebrovaskulären Ereignissen indiziert wenn eine kardiale Emboliequelle vermutet wird. Therapie: Die Behandlung der Schlaganfall-Patienten an speziellen Schlaganfall-Einheiten (Stroke Units) reduziert nachweislich die Mortalität und verbessert die Residualmorbidität. Voraussetzung ist eine Frühaufnahme in einer solchen stationären Einheit.
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