Propriozeptionsstörung am arthrotischen Kniegelenk |
Journal/Book: Rheumatologie 52 (1993) 3 S.150-155. 1993;
Abstract: Orthopädische Universitätsklinik Tübingen (Direktor: Prof. Dr. med. W. Küsswetter) Zusammenfassung: Bei einem Normalkollektiv mit 40 Probanden unter 30 und 80 Probanden über 50 Jahren mit klinisch und radiologisch unauffälligem Kniegelenksbefund wurde die Kniegelenkspropriozeption untersucht; es zeigte sich eine eindeutige altersabhängige Abnahme der Propriozeption. Im Vergleich wurde die Propriozeption bei 59 Patienten mit klinisch und radiologisch gesicherter Arthrose des Kniegelenkes bestimmt. Es fanden sich signifikant schlechtere Propriozeptionswerte gegenüber beiden Normalkollektiven. Ein positiver Einfluß der Kniegelenksbandage auf die propriozeptive Leistung konnte bei der Arthrose nachgewiesen werden. Die klinische Symptomatik der Arthrose hatte einen Einfluß auf die Störung der Propriozeption. Das Ausmaß der Entlastung des Kniegelenkes zu dem der Patient durch seine klinische Symptomatik gezwungen war zeigte eine signifikante Korrelation zur Propriozeptionsstörung des Kniegelenkes. Es fand sich eine Abnahme der Propriozeption in Abhängigkeit von der Ausprägung der Schmerzsymptomatik. Kein signifikanter Einfluß auf die Propriozeption konnte gefunden werden beim Ausmaß der Einschränkung der Gehstrecke und der Kniegelenksbeweglichkeit. Auch der röntgenologische Arthrosegrad zeigte einen Einfluß auf die Störung der Propriozeption. Insbesondere zwischen Patienten des röntgenologischen Stadiums 2 und 4 fanden sich signifikante Unterschiede. Der positive Einfluß einer krankengymnastischen Behandlung auf die Propriozeption der Patienten konnte aufgezeigt werden.
Keyword(s): Propriozeption - Arthrose
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