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December 2024

Einfluß der Luftfeuchtigkeit in einem teilklimatisierten Gebäude auf den oberen Respirationstrakt

Abstract: Aus dem Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Ludwig-Maximilians-Universität München Vorstand: Prof. Dr. med. E. Senn Dissertation zum Erwerb des Doktorgrades der Medizin an der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Hansjörg Knorr aus Bietigheim 1993 ZUSAMMENFASSUNG 1.) An 67 Personen in einem teilklimatisierten (nicht luftbefeuchteten) Universitätsgebäude ("Biologieneubau") wurde mittels Befragung klinischer Untersuchung Röntgendiagnostik und Messung des elektrischen Widerstandes der Nasenschleimhaut untersucht ob die Luftfeuchtigkeit als raumklimatische Einflußgröße Auswirkungen auf den oberen Respirationstrakt hat. 2.) Wesentliche Ergebnisse der Eingangsbefragung lauteten (Häufigkeit in %): trockene Raumluft im Winter 100 Zugluft im Winter 53 gesundheitliche Beeinträchtigung im Biologieneubau 94 trockene Schleimhäute 88 Schnupfen 63 Sinusitis 25 Husten 46 Halsentzündung 40 Kopfschmerzen 54 Müdigkeit 60 raumlufttechnische Anlage als Beschwerdeverursacherin 82 3.) Relevante HNO-fachärztliche Untersuchungsbefunde waren (Häufigkeit in %): trockene Schleimhäute 46 Septumdeviation 27 Muschelhypertrophie 16 geröteter Rachenraum 12 4.) Röntgenaufnahmen der Nasennebenhöhlen ergaben doppelt so oft wie bei beschwerdefreien Normalpersonen pathologische Befunde (Häufigkeit in %): Verschattung 9 randständige Verschattung 9 V.a. Polyp 7 5.) Der elektrische widerstand der Nasenschleimhaut betrug durchschnittlich2 kÙ und lag damit 30 % höher als bei einer Normalpopulation mit gesunder Nasenschleimhaut. 6.) Die mittlere Raumtemperatur war in der kalten Jahreszeit 23°C die mittlere relative Raumluftfeuchtigkeit 25 % die mittlere Raumluftgeschwindigkeit 0.09 m/s. 7.) Die Außenluft enthielt durchschnittlich 350 Keime/m3 die Raumluft 100 Keime/m3. Die Zuluft war nahezu keimfrei. 8.) Nach Einbau einer Dampfbefeuchtungsanlage wurde in den Wintermonaten die Luft einer Hälfte des Biologieneubaus (Bio l-f) befeuchtet. Im ersten Winter war die Befeuchtung kaum wirksam im zweiten Winter war die absolute Luftfeuchtigkeit in Bio I-f mit 5.4 g/m3 um fast 1 g/m3 höher als im nicht befeuchteten Gebäudeteil (Bio II) entsprechend einer Anhebung der relativen Luftfeuchtigkeit um 5 Prozentpunkte. 9.) Nach zwei Jahren Luftbefeuchtung in Bio I-f wurden 46 Personen aus Bio I-f und Bio II (Vergleichskollektiv) erneut befragt. In beiden Gebäudeteilen halten nun zwei Drittel der Befragten die Luftfeuchtigkeit für richtig oder höher als zuvor. Weitere Ergebnisse lauten (Häufigkeit in %): trockene Raumluft im Winter 79 Zugluft im Winter 30 gesundheitliche Beeinträchtigung im Biologieneubau 65 trockene Schleimhäute 78 Schnupfen 46 Sinusitis 17 Husten 28 Halsentzündung 33 raumlufttechnische Anlage als Beschwerdeverursacherin 57 positiver Einfluß der Befeuchtung auf das gesundheitliche Befinden 41 Zwischen Bio I-f und Bio II gab es keine signifikanten Unterschiede in der Beantwortung des Zweitfragebogens. 10.) Eine zusätzliche Luftbefeuchtung bei der Raumklimatisierung hat keinen positiven Effekt auf den oberen Respirationstrakt. 11.) Die Beschwerden der Beschäftigten können als Sick-Building-Syndrom zusammengefaßt werden. Dessen Genese wird nicht durch die Lufttrockenheit im Biologieneubau bestimmt sondern durch die erhöhten Raumtemperaturen lokale Zuglufterscheinungen und ein vermutlich erhöhtes Allergenaufkommen. 12.) Außer trockenen Nasen- und Rachenschleimhäuten konnte im Bereich des oberen Respirationstraktes kein pathologisches Korrelat des Sick-Building-Syndroms gefunden werden. ___MH


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