Wissenstransfer in der Balneologie: Grundlage und Existenzberechtigung der Kurortmedizin als dritte Säule des Gesundheitssystems |
Journal/Book: Heilbad & Kurort 45 (1993) 1 S.2-3. 1993;
Abstract: Dr. med. Bernd Hartmann Freiburg und Bad Krozingen Ambulante Rehabilitation und natürliche ortsspezifische Kurmittel (der Kurorte) befinden sich erneut in einer Krise bemerkenswert in einer Zeit des zunehmenden Bedarfs und des Wunsches der Bevölkerung (und auch der Gesundheitspolitiker) nach "sanfter" oder "natürlicher" Medizin (zur Erforschung "unkonventioneller Heilmittel" werden mehrere Millionen DM zur Zeit vom BMFT ausgegeben). Die Kurortmedizin (= Balneologie und -therapie inkl. Klimatologie und -therapie) erfüllt diese Kriterien der Natürlichkeit und nachgewiesenen Wirksamkeit (durch naturwissenschaftlich-schulmedizinische Methodik!) verbunden mit geringen Nebenwirkungen (unter der Voraussetzung der richtigen Indikation und Realisation); wichtig ist aber daß sie konventionell (!) und - seit Beginn der wissenschaftlich definierten Medizin - naturwissenschaftliche Schul-Medizin ist mit Lehrstühlen Instituten und Kliniken an Universitäten (Medizinischen (!) Fakultäten). Die Kur(ort)medizin muß allerdings durch Intensivierung der aktuellen und gültigen Forschung wieder und vermehrt wissenschaftliche Anerkennung und Verankerung gewinnen; ohne diese Erarbeitung aktueller Daten sehe ich die Gefahr daß die Kurortmedizin zur unkonventionellen Heilmethode degradiert wird oder sogar zur parame dizinischen Außenseitermethode degeneriert Wichtig ist auch die sozialmedizinische Vernetzung: nur die Kosten akzeptierter und überprüfter Therapieverfahren - in Untersuchungen mit gültigem biometrischen Design - dürfen (mit vollem Recht!) von den Kostenträgern (also der Solidargemeinschaft der Versicherten) übernommen werden (dies muß dann aber auch konsequent auf die Medikamente übertragen werden). Um nicht weiter in die Defensive gedrängt zu werden sind: a) die vorhandenen objektiven und im wissenschaftlichen im Konsens der Schulmediziner ("scientific community") akzeptierten Daten (speziell der vorhandenen balneologischen Universitäts-Lehrstühle -Institute und -Kliniken) (intensiver und besser) darzustellen b) . . .
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