Verlaufsbeschreibung stationärer Rehabilitation bei Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten unter zunehmender Integration von Verhalten und Erleben |
Journal/Book: Rehabilitation 33 (1993) 3 S.185-196. 1993;
Abstract: Klinik Fränkische Saale der Landesversicherungsanstalt Hannover (Ärztl. Direktor: Priv.-Doz. Dr. med. S. Gutschmidt) Bad Neustadt/Saale Zusammenfassung Ausgehend von der These daß Verhalten und Erleben also die sogenannte "subjektive Welt" des Patienten wesentlichen Einfluß auf chronische Erkrankungen und ihre Folgezustände im gastroenterologischen Bereich ausüben werden die Verläufe vierwöchiger stationärer Rehabilitationen unter dem zunehmenden Einfluß von Interventionen welche diesen Bereich mit einbeziehen anhand zweier nach Alter und Geschlechtsverteilung nicht signifikant unterschiedener Patientengruppen [n = jeweils 688) aus den Sommerhalbjahren 1990 (= A) und 1991 (= B) mittels einer "Basisverlaufsdokumentation" verglichen. Diese Datei (im DBASE IV-Format) erfaßt anonymisiert pro Patient einerseits auf der "objektiven" Ebene die Basisdaten (wie Diagnosen Alter Geschlecht) die Ergebnisse der Edinburgh Rehabilitation Status Scale [ERSS) das Risikoverhalten und das Ausmaß der Interventionen sowohl aus Organmedizin und physikalischer Therapie als auch aus dem Bereich "Schulung Motivation Supportion Gruppenarbeit und Kreativität" (welcher der Integration von Verhalten und Erleben dient) und andererseits auf der "subjektiven Ebene" vom Patienten erstellte Wertungen zur Therapie und ihrem Umfeld welche dann miteinander in Beziehung gesetzt werden (Auswertung mittels SPSSPC-Statistikpaket). Erwartungsgemäß korrelieren einerseits innerhalb der "objektiven" Ebene die Verschiebung in Richtung "schwererer" Leiden (ICD-Schlüssel) 1991 gegenüber 1990 mit einem höheren ERSS (verstärkte Auswirkungen von Krankheitsfolgezuständen) vermehrtem organmedizinischen Aufwand und Häufigkeit von Arbeitsunfähigkeit andererseits zeigen sich auf der subjektiven" Ebene starke Verknüpfungen zwischen den Einzelwertungen für allgemeines Besserungsempfinden spezielle und allgemeine Therapie sowie sog. "therapeutisches Umfeld". Bei Verknüpfung beider Ebenen korreliert das Besserungsempfinden erwartungsgemäß negativ mit dem ERSS hingegen positiv mit dem Ausmaß der die Integration von Verhalten und Erleben fördernden Interventionen. Die Beurteilungen der Behandlungsgüte hinsichtlich der vom Patienten selbst als Hauptleiden empfundenen Störung und der allgemeinen medizinischen Betreuung korrelieren jeweils positiv sowohl mit dem Ausmaß diagnostisch/therapeutischer organmedizinischer als auch integrationsfördernder Interventionen denen somit - zumindest aus Patientensicht - ein nachweisbarer wesentlicher Effekt im therapeutischen Setting der stationären Rehabilitation von Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten zukommt.
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