Immunstimulation: Läßt sich die Stärke einer Abwehrreaktion oder Immunantwort steigern?

Author(s): Kaempfel, U.

Journal/Book: Natur- und Ganzheitsmedizin Wissenschaft und Praxis. 1993; 6/2: 26-34.

Abstract: W B. Coleys Hoffnung auf eine Krebstherapie mittels abgetöteter Bakterien ließ sich bis heute nicht erfüllen. J Freunds Versuche hingegen, durch Adjuvanzien die Immunantwort zu verstärken, hatten Erfolg. Das Hauptproblem der Adjuvanzien ist jedoch, daß die für den Menschen wirksamsten auch die giftigsten sind. Analysen von Bakterienzellwänden führten zur Entdeckung niedermolekularer, immunaktiver Substanzen mit Adjuvanzwirkung, die zur Klasse der Glyko- und Lipopeptide zählen. Sie induzieren die Freisetzung von endogenen Mediatoren, mit denen sie synergistisch wirken. Im Tierversuch ließen sich zahlreiche pharmakologische Effekte nachweisen und beteiligte Zellsysteme identifizieren. Die Effekte umfassen die gesteigerte Antikörpersynthese, Überempfindlichkeitsreaktionen vom verzögerten Typ, Resistenz gegenüber Infektionen und Tumorabwehr. Muramylpeptide und Lipopeptide dürften auch in der Vakzineproduktion Bedeutung erlangen.

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