Phlebothrombose und Ulcus cruris infolge primärer Stammvarikosis der unteren Extremität; Diagnostische und therapeutische Konsequenzen für den Allgemeinmediziner |
Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. 86 (1992) 611-615. 1992;
Abstract: Dr. Gisela Schieferdecker Klinik und Poliklinik für Chirurgie der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena (Direktor: OMR Prof. Dr. H. Schröder) Abteilung für Thorax- und Gefäßchirurgie (Leiter: Prof. Dr. M. Bartel) Zusammenfassung Es sollte bei dieser zufälligen Erfassung von Varizenträgern die aus anderen Anlässen den Arzt konsultierten geklärt werden ob bei dieser ermittelten Personengruppe durch eine frühzeitige Erfassung von venösen Insuffizienzen an den unteren Extremitäten und durch gezieltere Therapiemaßnahmen erstzunehmende Folgezustände vermeidbar sind. Dazu wurden über einen Zeitraum von 4 Monaten in einer allgemeinchirurgischen Sprechstunde der Universitätsklinik Jena 670 Personen im Alter von über 20 Jahren auf das Vorliegen einer Stammvarikosis der Vena saphena magna oder parva untersucht und befragt. Unter 110 Personen fand sich eine sichtbare Stammvarikosis der unteren Extremität. In einer zweiten Gruppe wurden 116 Personen mit eindeutig stattgefundener Phlebothrombose untersucht und befragt. Bei 11 der 110 Personen mit Stammvarikosis war im Laufe der Venenerkrankung eine Phlebothrombose im Bereich der Beine aufgetreten. Von der Erstmanifestation der primären Varizen die durchschnittlich im 32. Lebensjahr der Betroffenen lag bis zur Phlebothrombose vergingen im Durchschnitt 13 Jahre. 13 der 116 Probanden mit durchgemachter Phlebothrombose hatten schon vor der Thrombose Krampfadern bemerkt. Bei 6 von ihnen fanden sich zum Untersuchungszeitpunkt Stammvarizen. Zur Entstehung eines Ulcus cruris kam es bei 4 der 110 Venenkranken mit Varikosis der Vena saphena. Die Ulcera waren durchschnittlich 21 Jahre nach der Manifestation der Varizen entstanden. Die Therapie der primären Stammvarikosis ist unbefriedigend. Die Indikation zur operativen oder Sklerosierungstherapie wird zu selten gestellt. Die konservative Therapie wird zumeist uneffektiv eingesetzt. Die Frühbehandlung der Stammvarikosis der Vena saphena magna und parva könnte in der Perspektive zu einer Verringerung der Komplikationsrate an Ulcus cruris und Phlebothrombose im Gefolge primärer Varikosis führen. wt
Keyword(s): Primäre Stammvarikosis Phlebothrombose und Ulcus cruris als Komplikationen
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