Untersuchungen zur Wirksamkeit eines subterraneotherapeutischen Aufenthaltes von Patienten mit chronisch-obstruktiven Lungenerkrankungen (COLD) im Salzbergwerk Berchtesgaden |
Abstract: Aus dem Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Ludwig-Maximilians-Universität München Vorstand: Prof. Dr. med. E. Senn Dissertation zum Erwerb des Doktorgrades der Medizin an der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Markus Rittinger aus Freising 1992 ZUSAMMENFASSUNG In der vorliegenden Arbeit wird anhand von objektiven apparativen Lungenfunktionsmessungen und subjektiven Erhebungen (persönliches Interview standardisierter Fragebogen) die Wirksamkeit einer subterraneotherapeutischen Kur im Berchtesgadener Salzbergwerksstollen an 22 einheimischen Patienten mit chronisch-obstruktiven Lungenerkrankungen in einer kontrollierten cross-over Studie überprüft. Der Gesamtuntersuchungszeitraum reichte vom 2.3. bis 10.4.1987 worin die einzelnen Kollektive nach Ablauf von jeweils 3 Wochen bei einer täglichen Stollenaufenthaltsdauer von zwei Stunden aus der Untersuchungs- in die Kontrollphase bzw. umgekehrt traten. Zur objektiven Lungenfunktionsmessung wurden zu den Hauptuntersuchungen die jeweils zu Beginn und Ende einer Versuchsphase durchgeführt wurden die Bodyplethysmographie und die Blutgasanalyse zur engmaschigen täglichen Verlaufskontrolle Bestimmungen der Peak-flow-exspiratory-Messung (PFR) sowie zusätzlich zweimal pro Woche spirometrische und oszilloresistometrische Bestimmungen durchgeführt. Darüberhinaus waren die Patienten angehalten verschiedene Parameter ihres subjektiven Befindens täglich zu protokollieren und zum Abschluß der Untersuchungsphase Auskunft über Verbesserungen ihrer Krankheitssymptome zu geben. Zur Auswertung wurden die mittleren Veränderungen der jeweiligen Parameter über den Versuchszeitraum hin berechnet und auf dem Signifikanzniveau p=0 05 nach dem STUDENT's t-Test angegeben. Die zum Teil statistisch signifikanten Verbesserungen der PFR der Atemnot der körperlichen Belastbarkeit und der Schlafqualität müssen jedoch auf den Einfluß ubiquitärer atmosphärischer Reize hin gedeutet werden wie die Protokollierung bioklimatischer Daten zeigt; zudem verhalten sich die jeweiligen Parameter der einzelnen Untersuchungs- und Kontrollgruppen hierzu überwiegend gleichsinnig. Im Untersuchungsabschlußinterview gab nur ein geringer Teil der Patienten subjektive Befindlichkeitsbesserungen nach der Stolleneinfahrperiode an. Diese Studie kann in Hinblick auf das verwendete Klientel und die begrenzte Kuranwendungsdauer die isolierte spezifische Wirksamkeit einer speläotherapeutischen Kur bei chronisch-obstruktiven Lungenerkrankungen (COLD) nicht beweisen. ___MH
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