Entwicklung der Thalassotherapie an der Nordsee von 1750 bis heute

Journal/Book: Heilbad & Kurort 44 (1992) 3-4 S.46-51. 1992;

Abstract: * Festvortrag am 13. Mai 1991 anläßlich des XX. Internationalen Kongresses für Thalassotherapie in Borkum Professor Dr. med. Wolfgang Menger Nordern Der Festredner ist nicht Medizin-Historiker der die geschichtliche Entwicklung in einem Abschnitt der Meeresheilkunde wissenschaftlich erarbeitet hat und vortragen kann sondern Thalassotherapeut also nicht objektiver Betrachter von außen sondern subjektiv als Therapeut eingebunden. Es geht also nicht nur um die Bemühung um Objektivität sondern auch um ein Bekenntnis. Wir erlebten in unserer Gesellschaft internationale Kongresse an den Küsten des Atlantik des Mittelmeeres des Schwarzen Meeres 1966 in Westerland/ Sylt und 1984 in Rostock-Warnemünde an der Ostsee. Dabei hatten wir Gelegenheit andere Gebiete vorwiegend im Süden Europas kennenzulernen. Das waren aber ganz andere Bedingungen für die Thalassotherapie als hier an der Nordsee was auch teilweise für die Ostsee gilt. Die Ausführungen sollen einen Überblick über die Ent-wicklung der modernen Thalassotherapie in unserem engeren Bereich geben für die Gäste aus anderen Gebieten für die deutschen Kollegen und interessierten Mitbürger und diejenigen die unser Anliegen zur Kenntnis zu nehmen bereit sind. 18. Jahrhundert Wir geben für die moderne Meeresheilkunde in unserem Gebiet ein Geburtsjahr an: Der englische Arzt Richard Russell ( 1700 1771) veröffentlichte im Jahre 1750 eine lateinische Dissertation in der er seine Erfahrungen über den Gebrauch des Seewassers niederlegte: "De tabe glandulari sive de usu aquae marinae in morbis glandularum" Über die Verkleinerung der Halslymphknoten oder über den Gebrauch des Meerwassers bei Erkrankungen der Lymphknoten . Russell hatte bemerkt daß die Küstenbewohner namentlich die Fischer frei von Skrophulose und frei von putridem Husten und Auswurf waren. . . .

Zurück | Weiter