Zur Chirurgie der Darmarterien; Teil 2: Das chronische intestinale Ischämiesyndrom

Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. 86 (1992) 921-929. 1992;

Abstract: Dr. Dr. Bernd Luther Gefäßchirurgische Abteilung (Chefarzt: Dr. E.-D. Schwilden) des Städtischen Krankenhauses Esslingen Zusammenfassung Moderne Methoden der Chirurgie Anästhesiologie und Intensivmedizin ermöglichen eine Erweiterung operativer Eingriffe. Damit können und müssen auch in der Chirurgie der Intestinalarterien die Indikationen neu überdacht werden. Generell sollte die Anzeige zur Revaskularisierung obliterierter Darmarterien weiter gestellt werden denn regionale und überregionale Kollateralzirkulation können eine chronische Organdegeneration nicht verhindern. Dies belegen hämodynamische und nuklearmedizinische Untersuchungen am Tierexperiment sowie klinische Beobachtungen. Ausgehend von neuen pathophysiologischen Erkenntnissen werden operationstaktische Varianten zur Rekonstruktion der Intestinalarterien empfohlen. Der Truncus coeliacus sollte dekomprimiert und bei Obliteration durch aortozöliakalen Bypass revaskularisiert werden. Für die A.mes.sup. ist die aortale Reinsertion das Verfahren der Wahl. Besonderer Wert wird auf die Chirurgie der A.mes.inf gelegt die als wichtigste Spenderarterie intestinaler Kollateralkreisläufe anzusehen ist. In die Besprechung der verschiedenen Methoden geht auch die A.il.int. ein die neben ihrer mesenterialen Reservefunktion vor allem die gluteale und pudendale Durchblutung sicherstellt. Die Verbesserung der intestinalen Durchblutung vermindert degenerative Prozesse in den Erfolgsorganen und senkt die diesbezügliche nicht unbeträchtliche Morbidität und Mortalität. Da die Problematik intestinaler Durchblutungsstörungen noch sehr umfangreich ist und der Erfolg chirurgischer Rekonstruktionen einer erheblichen Lernkurve unterliegt wird eine Zentralisierung der Patienten mit chronischen intestinalen Durchblutungsstörungen empfohlen. wt

Keyword(s): intestinale Durchblutungsstörungen Kollateralkreisläufe Pathophysiologie chirurgische Indikationen operatives Vorgehen

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