Moderne und praxisorientierte Lipid- und Lipoproteindiagnostik |
Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. 86 (1992) 541-546. 1992;
Abstract: Dr. med. Claus Luley Abteilung für Klinische Chemie im Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg Zusammenfassung Zwei europäische Konsensuskonferenzen haben in den letzten Jahren zu geänderten Strategien der Risikodetektion und Prävention der koronaren Herzerkrankung geführt. Elementare Neuerungen sind die veränderten Referenzbereiche für das Gesamt- und das LDL-Cholesterin. Das Gesamtcholesterin ist ein Suchparameter bei dem alle Werte über 200 mg/dl die Messung von LDL- und HDL-Cholesterin nach sich ziehen sollen. Falls das eigentlich atherogene LDL-Cholesterin größer ist als 755 mg/dl muß die Diagnose einer Hypercholesterinämie gestellt und über eine therapeutische Senkung nachgedacht werden. Der Suchparameter Cholesterin kann in postprandial gewonnenen Seren gemessen werden während das meist nach der Friedewald-Formel errechnete LDL-Cholesterin in Nüchternserum ermittelt werden muß. Die Suche nach Risikofaktoren der KHK muß möglichst frühzeitig beginnen da diese Risiken gerade bei jungen Menschen besonders schwerwiegend sind andererseits aber häufig allein durch eine Umstellung der Lebensweise erfolgreich gemindert werden können. Zur Unterscheidung der verschiedenen Fettstoffwechselstörungen eignet sich nach wie vor die Fredrickson-Einteilung da aus ihr sinnvolle Therapieformen abgeleitet werden. Ein diagnostisches Problem wirft die Typ-III-Fettstoffwechselstörung nach Fredrickson auf. Der Verdacht entsteht wenn Serumcholesterin und Triglyzeride deutlich erhöht sind. Die Sicherung dieses Verdachts kann derzeit nur in Speziallabors erfolgen ist aber lohnend da diese zwar seltene (1: 5000) aber höchst atherogene Erkrankung mit sehr gutem Erfolg therapiert werden kann. wt
Keyword(s): Hyperlipoproteinämie Diagnostik Konsensus
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