Fluoxetin in der Anwendung durch niedergelassene Nervenärzte

Journal/Book: Münch.med.Wschr. 134 (1992) 50 S.64/836-70/840. 1992;

Abstract: Priv. Doz. Dr. med. M. Linden Forschungsgruppe Ambulante Therapie an der Psychiatrischen Klinik und Poliklinik der Freien Universität Berlin Berlin; Dr. med. M. Osterheider Arbeitsgruppe Ambulante Therapieforschung an der Psychiatrischen Universitätsklinik Würzburg Würzburg; B. Schaaf Factum Offenbach; Dipl.-Psych. G. Fleckenstein Hoechst AG Frankfurt/M.; Dr. med. H. J. Weber Lilly Deutschland Klinische Forschung Bad Homburg Zusammenfassung Fragestellung: Beschreibung des Verordnungs- und Wirkungsprofils von Fluoxetin bei Routine-Anwendung durch niedergelassene Nervenärzte in der frühen Nachzulassungsphase. Methode: Phase-IV. 1-Studie im Sinne einer Anwendungsbeobachtung. Patienten: 943 repräsentative Behandlungsfälle von 251 niedergelassenen Nervenärzten. Therapie: Fluoxetin in Routine-Anwendung. Beobachtungsvariablen: Indikationskriterien Verordnungsmodi Wirksamkeit (CGI SDS HAMD) unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) Drop-out-Gründe. Ergebnisse: Die behandelten Patienten litten in der Mehrzahl unter endogenen Depressionen mit größtenteils chronischen Verläufen und bislang unzureichendem Behandlungserfolg. Unter Behandlung mit Fluoxetin kam es in etwa 70% der Fälle zu einer therapeutischen Besserung. Unerwünschte Arzneimittelwirkungen wurden in 20% der Behandlungsfälle berichtet. Im Vordergrund standen mit 8% Übelkeit und 4% Nervosität/Unruhe. Die sonst für triryklische Antidepressiva typischen anticholinergen Begleitwirkungen spielten keine Rolle. Schlußfolgerung: Die in kontrollierten aber nicht repräsentativen Studien berichteten therapeutischen wie unerwünschten Wirkungen von Fluoxetin sind auch unter Routine-Anwendungsbedingungen nachweisbar. Die Besonderheiten bei der Verordnung von Fluoxetin (z.B. Einmalgabe am Morgen) wurden von den Nervenärzten weitgehend berücksichtigt.

Keyword(s): Antidepressivum (Fluoxetin) niedergelassener Nervenarzt

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