Beweglichkeits-Messungen im Kurverlauf |
Journal/Book: Heilbad & Kurort 44 (1992) 9-10 S.223-226. 1992;
Abstract: Univ.-Professor Dr. Dr. Dipl.-Phys. Jürgen Kleinschmidt München * Vortrag am 5./6. März 1992 anläßlich des Seminars "Kurortmedizin" in Bad Füssing Zusammenfassung 1. Freie Kuren werden bestenfalls nur zur Hälfte bezuschußt; insgesamt wenden Kranken- bzw. Rentenversicherungen dafür nur ca. 2% ihrer Gesamtausgaben auf. Kuren sind kein überflüssiger Luxus sondern erweisen sich als effektive und dabei preiswerte Therapiemethode: die Kurortsituation animiert den Patienten zu gesundheitsbewußtem Verhalten was zu einer hohen Compliance bezüglich der Therapieverordnungen führt und sich mit hoher Vorhersagewahrscheinlichkeit bei über 75% der Kurpatienten als Beschwerden- und Befindensverbesserungen auswirkt. 2. Ein Diagnose- und Therapiemittel das dem Kurpatienten Spaß machen soll und damit hilft die hohe Compliance der Kurorttherapie zu bewahren ist der MOBI-Test. Der Patient wird dabei animiert im Kurverlauf selbständig (oder auch unter Anleitung durch Ärzte bzw. Physiotherapeuten) simulierte Alltagsaufgaben auszuführen. Der MOBI-Test ist einsetzbar -vom Kurgast als Selbst-Check im Kurverlauf -vom Badearzt als Beweglichkeitsmeßgerät zur Befunddokumention -vom Physiotherapeuten als Übungsgerät zur Haltungsschulung. 1. Anlaß der Untersuchungen In der Diskussion zur Kostendämpfung der Krankenkassenausgaben wird zumeist das Entlastungspotential überschätzt das sich bezüglich einer Kürzung von Aufwendungen für Kuren (Abb. 1) ergeben könnte: sie machen weniger als 1 5% der Gesamtausgaben aus und liegen vergleichsweise deutlich unter den Verwaltungsaufwendungen. Zudem dürfte eine weitere Reduzierung der je (freier) Kur mit weniger als DM 1000; erstatteten Teilkosten für - An- und Abfahrt - 15 DM pro Tag Aufenthaltskosten - Anwendungskosten - Badearztschein zu (mindestens) zwei unerwünschten Folgen führen: 1. Die Verschreibung von Kurmitteln in der Verkleidung "Physikalische Therapie" durch den Hausarzt1) nimmt zu was - ohne die bezahlten Kurmittel optimal zur Wirkung kommen zu lassen - letztlich nur zu einer kasseninternen Umschichtung von Ausgaben führt. . . .
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