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December 2024

Herzchirurgie - Trends der 90er Jahre

Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 26/ 1991; S. 413/ 23 - 415/ 27; (133 Jg.). 1991;

Abstract: Prof. Dr. med. Ch. F. Weinhold Herzchirurgische Klinik Klinikum Großhadern der Ludwig-Maximilians-Universität München Herzklappenersatz. Deformierte oder destruierte und verkalkte Herzklappen die eine fortdauernde Störung der Herzdynamik zur Folge haben stellen grundsätzlich eine Indikation zur operativen Therapie dar. Das numerische Alter der Patienten ist nicht limitierend auch sind zusätzliche kardiale und extrakardiale Begleiterkrankungen wie z. B. die chronische Niereninsuffizienz oder Erkrankungen der herz- und hirnversorgenden Gefäße kaum noch Kontraindikationen. Derzeit werden Herzklappenoperationen auch bei Patienten im neunten (!) Dezennium durchgeführt. Der optimale Operationszeitpunkt sollte "so früh wie nötig und nicht so spät wie möglich" gewählt werden. Die Operationsindikationen erklären sich aus den unterschiedlichen Lebenserwartungen zwischen konservativer und operativer Therapie. So ist z. B. bei konservativ behandelten hämodynamisch wirksamen Aortenklappenstenosen mit einer jährlichen Sterbehäufigkeit von 8 bis 9% zu rechnen; hatte der Patient bereits Synkopen kann lediglich eine Überlebenszeit von 2 bis 3 Jahren erwartet werden. Dagegen leben 10 Jahre nach einer Operation für die klinischen Herzinsuffizienz-Schweregrade NYHA II und III noch über 70% der Patienten und über 50% im Schweregrad NYHA IV. Noch deutlicher sind die Unterschiede bei Patienten mit Mitralklappenvitien oder gar Doppelklappenvitien. Akut muß in jedem Fall im dekompensierten Stadium operiert werden wenn keine Möglichkeit der konservativen Rekompensation mehr besteht - auch bei beginnendem multiplen Organversagen. Generell sollte bei einer Operation immer versucht werden die natürliche Klappe zu erhalten d. h. durch einen rekonstruktiven Eingriff die Funktion wiederherzustellen. Dies wird routinemäßig bei allen Mitralklappenoperationen versucht. Bei Mitralklappenstenosen können unter Sicht die verschmolzenen Kommissuren mit dem Messer inzidiert und somit wiedereröffnet werden. Bei Mitralklappeninsuffizienzen wird die Funktion wiederhergestellt indem z. B. verlängerte Sehnenfäden verkürzt und prolabierende Segelanteile reseziert werden. Zusätzlich wird der dilatierte Klappenring durch das Einnähen eines Ringes verkleinert und stabilisiert. Diese Rekonstruktionen haben ausgezeichnete Langzeitergebnisse: nach 10 Jahren sind noch 90% funktionsfähig [8]. Rekonstruktive Eingriffe an der Aortenklappe sind nur in einzelnen Fällen möglich und die Ergebnisse sind selten gut. ... ab

Keyword(s): E4 Herzchirurgie


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