Erwartungen und Anforderungen aus der Sicht der niedersächsischen Heilbäder und Kurorte im neuen Europa |
Journal/Book: Heilbad & Kurort 43 (1991) 9-10 S.239-241. 1991;
Abstract: * Vortrag anläßlich des Fremdenverkehrstages Niedersachsen der Industrie- und Handelskammer Vereinigung Niedersachsen Hauptgeschäftsführer RA Uwe J. Wachendorf Deutscher Bäderverband Bonn Im August 1950 rissen an der deutsch-französischen Grenze junge Aktivisten die Schranken nieder um ihren Unmut über die zögerliche europäische Einigungspolitik zu dokumentieren. Damals hatte der Deutsche Bundestag gerade erst den Beitritt der alten Bundesrepublik zum Europarat beschlossen. Was für den Beobachter vielleicht als die Ungeduld der Jugend erschien zeigte sich im Nachhinein als durchaus realistische Einschätzung der Lage. Eine ganze Generation lang mußten jene jungen Leute warten bis ihr Traum - im Ansatz - Wirklichkeit wurde. Denn erst heute wird das "Tor zum Europa 2000" - wie es Rita Süßmuth formulierte - aufgestoßen. Die Vision Europa das wissen wir alle steht in Gestalt des EG-Binnenmarktes kurz vor ihrer Vollendung. Doch statt Euphorie hören wir oftmals Befürchtungen. Genährt durch die überraschende Öffnung der Märkte auch nach Osten entsteht mancherorten ein gewisses Angstpotential vor allem im Dienstleistungsbereich denn Dienstleistungen - so lesen wir im EG-Recht - sollen im gesamten gemeinsamen Markt erbracht werden können. Diese Situation trifft in hohem Maße auch auf die deutschen - und damit natürlich auch die niedersächsischen - Heilbäder und Kurorte zu. Deren Situation wird noch dadurch verschärft daß sich die Angebote der neuen Bundesländer in das Gesamtangebot der deutschen Bäder und Kurorte möglichst bruchlos werden einklinken lassen müssen. Denn wir können vom Verband aus selbstverständlich nur ein deutsches Kurangebot und nur ein Image am internationalen Markt plazieren. . . .
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