Transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) bei Kopf- und Gesichtsschmerzen |
Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. 85 (1991/Heft 1-2) 31-36. 1991;
Abstract: MR Dr. med. K. Taubert Klinik für Physiotherapie Bezirkskrankenhaus Neubrandenburg Zusammenfassung Die TENS-Behandlung stellt trotz zum Teil guter Erfolge nur eine ergänzende Methode in der am Befund orientierten Komplextherapie von Kopf- und Gesichtsschmerzen dar. Erst wenn die Ausschaltung der pathogenetisch wichtigen Faktoren erfolglos ist sollte die symptomatische TENS-Behandlung in Erwägung gezogen werden. Bei Spannungs-Typ-Kopfschmerz und bei Migräne war die TENS einer Placebobehandlung überlegen. Beim Vergleich mit einem in der ehemaligen DDR zugelassenen Migräneprophylaktikum konnte kein wesentlicher Effektivitätsunterschied gefunden werden. Die TENS kann deshalb zur Erweiterung der symptomatischen Behandlungspalette bei Migräne Spannungskopfschmerz und zervikalem Kopfschmerz empfohlen werden. Besonders bei Arzneimittelunverträglichkeit bei Arzneimittelabhängigkeit (im Rahmen der Entzugsbehandlung) und bei Abneigung gegenüber Medikamenten sollte an die TENS gedacht werden. Zur Zeit ist sie vor allem als Therapie der 1. Reihe bei leichteren Kopfschmerzen und Migräne einzusetzen. Hat die TENS allein keinen Erfolg dann gelingt es in Kombination mit der Pharmakotherapie die Arzneimitteldosis relativ gering zu halten. Weitere Studien zur Feststellung der optimalen Elektrodenanlage und der optimalen Stimulationsparameter sind erforderlich und werden eine Verbesserung der Behandlungsergebnisse erbringen. Auch ohne kontrollierte klinische Studien lassen die ersten sehr guten Ergebnisse bei der idiopathischen Trigeminusneuralgie einen Behandlungsversuch bei diesem schweren Schmerzsyndrom gerechtfertigt erscheinen. Stö_
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