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December 2024

Neue pathogenetische Aspekte der ankylosierenden Spondylitis

Journal/Book: Zeitschrift für Rheumatologie Band 50 (1991); Heft 2; S. 65 - 73. 1991;

Abstract: Prof. Dr. K. L. Schmidt Klinikum der Justus-Liebig-Universität Gießen Klinik für Rheumatologie Physikalische Medizin und Balneologie Bad Nauheim Zusammenfassung: Die ASP gehört zu den ältesten Krankheiten der Menschheit; sie ist aber auch unverändert eines der faszinierendsten wie rätselhaftesten Kapitel der menschlichen Pathologie. Einmalig ist die ungewöhnliche Kombination der - zeitlich und örtlich voneinander weitgehend unabhängigen - pathologischen Grundphänomene Entzündung und Ossifikation. Während bis vor 20 Jahren die ASP aufgrund ihrer Unergiebigkeit ein ausgesprochenes Stiefkind der Immunologie war hat die Entdeckung der Assoziation mit dem Histokompatibilitätsantigen HLA B27 1973 Kliniker und Immunologen alarmiert und stimuliert. Diese Koinzidenz war Anlaß im HLA B27 einen möglichen pathogenetischen Faktor zu sehen. Wenn auch feststeht daß das HLA B27 für sich allein keine Conditio sine qua non für das Auftreten einer ankylosierenden Spondylitis ist so hat die Entdeckung einer Kreuzreaktivität zwischen HLA B27 und bestimmten Klebsiellen-Antigenen doch Anlaß zu verschiedenen pathogenetischen Hypothesen gegeben. Es wird u. a. diskutiert daß durch strukturelle Ähnlichkeit zwischen Darmbakterien und HLA B27 entweder die Entwicklung von Autoantikörpern induziert wird die sich dann auch gegen körpereigene Strukturen richten oder daß dem HLA B27 eine Rolle in der Antigenerkennung zukommt; auch eine Mitwirkung als Membranrezeptor für infektiöse Agenzien oder deren Produkte ist denkbar. Bestechend aber kontrovers diskutiert ist die Hypothese daß bakterielle Produkte das HLA-B27-Molekül selbst modifizieren und so die ASP zum Ausbruch bringen. Insgesamt sind die bisher vorgelegten Hypothesen unbefriediegend da sie wichtige Fragen unbeantwortet lassen. Dies sind die nach dem merkwürdigen Tropismus eventueller Folgereaktionen zur Wirbelsäule und anderen Organen bei der ASP die nach der Induktion der Knochenneubildung der Knorpelverschmelzung und dem Iliosakralgelenksbefall. Vor allem fehlt die Brücke zwischen Entzündung und Verknöcherung. Die pathognomonischen Ossifikationen bei der ASP sind der Vorgang der für die Patienten von besonderen Konsequenzen ist und der auch den Leidensdruck dieser mysteriösen Erkrankung in schweren Fällen ausmacht. Antworten auf diese Fragen um die sich die Forschung bisher kaum gekümmert hat erscheinen aus klinischer Sicht dringend notwendig. Summary: Ankylosing spondylitis is one of the oldest diseases in humans; however it is still one of the most fascinating and mysterious in human pathology. The unusual combination of both fundamental pathological processes: inflammation and ossification (which are mostly independent in respect to time and place) is unique. Until 1973 ankylosing spondylitis did not attract much immunological research. After the detection of an association between HLA B27 and the disease clinical and immunological research was stimulated. It was supposed that HLA B27 may be a pathogenic factor. Meanwhile it has become well known that HLA B27 itself is not required for development of the disease; however discovery of immunological cross-reactivity between HLA B27 and some Klebsiella antigens inspired pathogenic considerations. It is discussed that the structural similarities between enteric bacteria and HLA B27 induce autoantibodies or that HLA B27 plays a role in antigen recognition. Possibly HLA B27 may also act as a receptor for infectious agents and their products. Fascinating but controversely discussed is the hypothesis that bacterial products modify the B27 molecule and in this way trigger the disease. All present theories about pathogenesis of ankylosing spondylitis are unsatisfactory because many important questions cannot be answered. There are no explanations for the unusual affinity of possible pathogenic immune reactions to the spine and other organs the induction of ossification the merging of cartilage or the development of sacroilitis. Especially we do not know the important bridge (if one exists) between inflammation and ossification. The typical ossification of the spine is of dramatic consequence for the patient in respect to function and mobility. It is surprising that these important problems until now have been almost completely neglected by research. From the clinical point of view answers to these questions are urgently needed. Key words: Ankylosing spondylitis; pathogenesis; HLA B 27; immunology ab

Keyword(s): Ankylosierende Spondylitis; Spondylitis ankylosans; Pathogenese; HLA B27; Immunologie


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