Zum 150. Geburtstag des Anatomen August Rauber (1841-1917) |
Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. 85 (1991/Heft 12) 591-593. 1991;
Abstract: Dr. Valentin Pawlow Institut für Geschichte der Medizin Bereich Medizin (Charité) Humboldt-Universität zu Berlin Bloßes Wissen, bloße Kenntnis von Dingen und Tatsachen allein ist noch keine Wissenschaft, erst wer etwas über Entwicklung und ursächlichen Zusammenhang der Dinge erforscht, was bisher unbekannt war, treibt Wissenschaft. Max von Pettenkofer (1818-1901 ) In der Anatomie nimmt August Rauber eine besondere Stellung unter den medizinischen Forschern und Hochschullehrern der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein. Er wurde am 9. März 1841 zu Obermoschel in der Bayrischen Pfalz als Sohn eines Gerichtsbeamten geboren. Nach dem Besuch der Lateinschule in Neustadt an der Haardt und nach dem Abitur im Jahre 1859 begann er mit dem Studium der Jurisprudenz in München. Schon im ersten Semester besuchte er aber auch philosophische und naturwissenschaftliche Vorlesungen so daß er bald auch die erste ärztliche Vorprüfung ablegen konnte. Damit war die Richtung seines weiteren Studiums nämlich dem der Medizin und Naturwissenschaften entschieden. Während dieser Zeit hörte er u. a. bei den Anatomen und Physiologen Theodor Ludwig Bischoff (1807-1882) Nicolaus Rüdinger (1832-1892) und Julius Kollman (1834-1818) chirurgische anatomische embryologische und osteologische Vorlesungen. Sie gewannen für Raubers weitere Ausbildung maßgebenden Einfluß. Zwischen dem fleißigen Medizinstudenten und seinen Lehrern die die wissenschaftliche Begabung Raubers bald erkannt hatten und diese zu fördern verstanden entwickelte sich ein freundschaftliches Verhältnis ein Umstand der Raubers Lebensweg entscheidend mitbestimmen sollte. Zunächst übertrug man ihm schon während seiner Studienzeit eine Assistentenstelle am Münchener Institut. Im Jahre 1865 hatte er unter Rüdingers Leitung mit der Arbeit über "Vatersche Körper der Bänder und Periostnerven und ihre Beziehung zum Muskelsinn" promoviert. In den Jahren 1866/67 ging Rauber vorübergehend an das Anatomische Institut nach Wien. 1870 habilitierte er sich in München mit einer monographischen Abhandlung über die Knochennerven des Oberarms und Oberschenkels. 1871 nahm er im Range eines Bataillonsarztes der bayrischen Armee am deutsch-französischen Krieg teil. Rauber wurde noch von München aus durch Rüdinger dem Baseler Anatomen Wilhelm His (1831-1904) empfohlen. Im Januar 1872 entschloß er sich als dessen Prosektor nach Basel zu gehen. Er folgte His 1872 bei dessen Umberufung nach Leipzig wo er am 16.Januar 1873 zum außerordentlichen ... Stö_
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