Abhängigkeit bei Ärzten Eine klinische Studie zu Betroffenen in der Bundesrepublik Deutschland |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 28/ 29 1991; S. 446/ 38 - 44945/ ; (133 Jg.). 1991;
Abstract: Dr. med. B. Mäulen Psychiatrisches Landeskrankenhaus Weißenau (Ärztl. Leiter: Prof. Dr. G. Hole) Abt. Psychiatrie I der Universität Ulm Ravensburg-Weissenau Zusammenfassung Nach Berichten aus anderen Ländern ist das erhöhte Risiko für Abhängigkeitserkrankungen bei Ärzten bekannt. Eine Analyse von 90 Ärzten die sich in einer Fachklinik einer Behandlung wegen Abhängigkeitsproblemen unterzogen zeigt einen protrahierten präklinischen Verlauf. Vor allem Männer die Altersgruppe der 41- bis 60jährigen Angehörige der operativen Fächer und niedergelassene Ärzte sind betroffen. Etwa die Hälfte aller abhängigen Ärzte war zum Zeitpunkt der Behandlung kurz- oder langfristig arbeitsunfähig. Berufliche Schwierigkeiten (in 3 9% Entzug oder Ruhen der Approbation in 7 8% Kündigung und in 6 7% Androhung von Kündigung) sind im Vergleich zu anderen Ländern eher selten. Abhängigkeit besteht am häufigsten von Alkohol sodann von Alkohol und Medikamenten kombiniert. Während der durchschnittlich 6 bis 8 Wochen dauernden stationären Therapie bleiben etwa 75% der Ärzte abstinent. Diese Erhebungen die mit den Daten aus anderen Ländern weitgehend übereinstimmen weisen aus daß dem Problem abhängiger Ärzte auch in der Bundesrepublik vermehrt Beachtung geschenkt werden sollte. Addiction in Physicians. A Clinical Study o Those Affected in Germany: Reports from abroad have established the heightened risk of physicians developing dependence conditions. A clinical study of 90 physicians who underwent treatment in a hospital specialising in dependence therapy shows a prolonged preclinical course. Those most affected are male surgeons und private practitioners between 41 and 60 years of age. Approximately half of all the addicted physicians were unfit for work in the short- and long-terms. Professional difficulties (loss or impending loss of their licence in 3.9% dismissal in 7.8% and the threat of dismissal in 6.7%) are rare compared with other countries. Addiction is mostly to alcohol closely followed by alcohol and drugs combined. During the average 6-8 weeks of clinical treatment approximately 75% of the physicians remain abstinent. The results which agree closely with those from other countries show that more attention should also be paid to the problem of dependent physicians in Germany. ab
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