Aus militärischen Altlasten erwachsende ärztliche Erfordernisse

Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. 85 (1991/Heft 21) 1063-1067. 1991;

Abstract: Professor Dr. Dr. Kh. Lohs Forschungsstelle für chemische Toxikologie Leipzig Zusammenfassung Militärische Altlasten insbesondere chemische Rüstungsaltlasten erfordern noch für Jahre wenn nicht gar für Jahrzehnte Handlungsbedarf nicht nur bei den zuständigen Behörden und einschlägigen Firmen sondern auch in ambulanten sowie klinischen Einrichtungen. Das Risikopotential im Blick auf die Gefährdung der Menschen wie die Schädigung ihrer Umwelt (Ökosysteme Wasserhaushalt Bodenbelastung Luftverunreinigung) ist äußerst komplex. Diese Problematik ist länderübergreifend bzw. grenzüberschreitend; sie reicht von den noch aus dem I. Weltkrieg in Flandern (Belgien) zu Tausenden lagernden stark verrosteten Kampfstoffgranaten ausgehenden Gefahren über die bislang nicht restlos sanierten Rüstungsfabriken aus der Zeit des II. Weltkrieges in Deutschland bis hin zu den Erfordernissen welche sich aus dem Abzug der sowjetischen Truppen aus den neuen Bundesländern der Bundesrepublik ergeben. Aber nicht nur in Deutschland sind über die Jahrzehnte hin militärische und Rüstungsaltlasten entstanden die regionale Gefährdungen beinhalten; hierfür ist der Irak das jüngste und leider wohl auch nicht das letzte Beispiel. Die Toxikologie chemischer Kampfstoffe sowie sonstiger militärchemischer Produkte bleibt noch für lange Zeit ein Wissenserfordernis für Chemiker Ingenieure und Techniker ebenso wie für Ärzte und das medizinische Personal. Diesem Sachverhalt und den daraus sich ergebenden Sachzwängen muß entsprochen werden wenn die Sanierung belasteter Territorien jetzt zügig vorangetrieben wird. Stö_

Keyword(s): Militärische Altlasten Toxikologie chemischer Kampfstoffe akute Vergiffungen Spätschäden medizinische Probleme der Sanierung

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