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December 2024

Chronobiologie und Depression Chronobiologie Folge 18

Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 5/ 1991; S. 65/ 65 - 68/ 70; (133 Jg.). 1991;

Abstract: Dr. phil. nat. W. K. Köhler Klinikum der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Zentrum der Psychiatrie Frankfurt/M. Wir fangen gerade erst an die biologische Zeitstruktur des Menschen in ihren Grundzügen zu verstehen. In dieser Serie erläutern - unter Federführung von E. Haen München - Experten verschiedener Disziplinen sowohl die Grundlagen der Chronobiologie als auch Aspekte die heute bereits für die praktische ärztliche Tätigkeit Bedeutung in Diagnostik und Therapie erlangt haben. Depressionen gehörten zu den ersten Krankheiten bei denen eine Beteiligung der "inneren Uhr" diskutiert wurde. Andererseits haben wir noch keine sichere Einsicht in pathogenetische Zusammenhänge zwischen zirkadianem System und Depressionen auch wenn unser Wissen über die Organisation zirkadianer Uhren zugenommen hat. Dieses Schicksal teilt die chronobiologische Depressionsforschung jedoch mit den anderen neurobiologischen Hypothesen zur Pathogenese depressiver Erkrankungen etwa aus biochemischen neuroendokrinologischen oder psychologischen Forschungsansätzen. Die Ursachen dafür liegen in der Schwierigkeit die Komplexität psychischer Erkrankungen mit den bisher zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Methoden zu erfassen. Immerhin sind aus der Beschäftigung mit den genannten Hypothesen erfolgreiche Behandlungsverfahren entstanden sowohl in der medikamentösen Depressionsbehandlung als auch hinsichtlich chronotherapeutischer Verfahren die auf Eingriffen in das zirkadiane System beruhen. Daher sollen im folgenden die Hypothesen und Befunde zur Chronobiologie der Depression und die daraus abgeleiteten Therapieverfahren kurz dargestellt werden auch wenn zu einzelnen Aspekten widersprüchliche Studienergebnisse vorliegen. Störungen des zirkadianen Systems Die ersten Hypothesen gingen von einem Kausalzusammenhang zwischen Störungen der "zirkadianen Uhr" und depressiven Erkrankungen aus. Beeinflußt wurden diese Modelle von der Entdeckung daß die innere Uhr des Menschen ein Multioszillatorsystem aus mindestens zwei Oszillatoren ist die unterschiedliche physiologische und psychologische Funktionen steuern und daß diese Oszillatoren unter zeitgeberfreien Bedingungen mit unterschiedlichen Periodenlängen schwingen können so daß die normale zeitliche Ordnung physiologischer Abläufe zueinander etwa des Schlaf-Wach-Rhythmus und des Rhythmus der Körpertemperatur sich von Zyklus zu Zyklus verschiebt [1]. Diese besonders deutliche Störung der zeitlichen Ordnung in einem Organismus wurde für depressive Verstimmungen verantwortlich gemacht [13]. ... ab

Keyword(s): G7 - F3 Chronobiologie - Depression


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