Zur Glosse "Anzeigenkampagne: Viel Sonne = Melanom?" |
Journal/Book: Dt. Ärztebl. 88 Heft 15 11. April. 1991;
Abstract: *Prof. Dr. med. W. Born Dozent für Dermatologie und Strahlenpathophysiologie der Universität Okenstraße 44 W-7800 Freiburg im Breisgau **Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. O. Braun-Falco Dermatologische Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität Frauenlobstraße 9 - 11 W-8000 München 2 ***Prof. Dr. Dr. Dipl.-Phys. Jürgen Kleinschmidt Institut für Medizinische Balneologie der Ludwig-Maximilians-Universität Marchionistraße 17 W-8000 München 70 Zur Glosse "Anzeigenkampagne: Viel Sonne = Melanom?" in Heft 6/1991 und dem dazu veröffentlichten Leserbrief von Prof. Dr. E. Christophers Präsident der Dt. Dermatologischen Gesellschaft in Heft 9/1991: Bagatellisierung geht zu weit Weder "Glosse" noch "Meinungsstreit" mit wechselseitigem Abqualifizieren helfen in der überaus ernsten Frage nach Möglichkeiten einer wirksamen Melanomprophylaxe auch nur den kleinsten Schritt weiter. Die giftige Polemik des streitbaren Glossenautors ("Horrorthese" sonst als seriös Angstmacherei usw.) kann unbeachtet bleiben. Verständlich dennoch daß der Präsident einer derart unsinnig beschimpften Fachgesellschaft sich zu der lästigen Aufgabe genötigt sieht derlei nicht unwidersprochen zu lassen. Damit sollte die ärgerliche Seite des Vorfalls erledigt sein. Nicht so die schlimme und die gefährliche! Sachlich bleibt die Frage weiterhin so offen wie zuvor wieviel und welches sonst auch segensreiche UV bei wem ein malignes Melanom (und anderes mehr) provozieren kann. Das Melanom ist keine Einheit sondern ein Sammelbegriff. Verschiedene Arten sind auch in ihrer mehr oder weniger deutlich erkennbaren UV-Abhängigkeit zu unterscheiden. Von dieser Tatsache wird hier (und oft auch sonst) nicht einmal etwas angedeutet. Gesicherte Kenntnisse über das Entstehen bösartiger metastasierender Tumoren durch UV-Strahlen geben dem verantwortlich mit der Gesundheit Dritter umgehenden Arzt Anlaß zu einer vorsichtig abwägenden Haltung: Im Alltag individuelle UV-Defizite ausgleichen und exzessive UV-Belastungen vermeiden; in der UV-Therapie die Nutzen/Risiko-Relationen günstig gestalten... hl
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