HBV-Infektionsrisiko und Impfindikation beim Gesundheitspersonal und anderen gefährdeten Personengruppen

Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. 85 (1991/Heft 7) 323-326. 1991;

Abstract: MR Dr. sc. med. S. Bigl Bezirks-Hygiene-Institut Chemnitz Zusammenfassung Als minimale Hepatitis-B-Virus-Durchseuchung (Summe der Prävalenz von HBs-Ag und Anti-HBs) der "Normalbevölkerung" wurden 4 3% ermittelt (Risikoquotient (RQ) 1 0). Zu den Fachdisziplinen im Gesundheitswesen mit dem höchsten Risiko gehören neben dem Dialysepersonal (RQ 12 4) alle Beschäftigten in klinisch-chemischen und hämatologischen Laboratorien (RQ 13 3) der Dringlichen Medizinischen Hilfe (DMH) (RQ 16 6) und der Psychiatrischen Anstalten insbesondere für Kinder und Jugendliche (RQ 9 2). Für diesen Personenkreis ist eine aktive Immunisierung umgehend und dringend indiziert. Ärztlicherseits sollte der Prävention in Form sachlicher Aufklärung und Impfung insbesondere bei Intimpartnern HBs-Positiver und STD (sexually transmitted diseases)-Patienten mehr Beachtung geschenkt werden. Diesbezügliche Kenntnis und Aktivitäten sind verglichen mit denen bei der HIV-Infektion äußerst gering. Bei stomatologischem Personal ist der Risikoquotient wie im gesamten ambulanten Gesundheitswesen klein (RQ 1 5-1 9); die Impfindikation mithin relativ. Für die Hepatitis-B-Infektionsgefährdung der Zahnärzte erwiesen sich folgende hygienische Parameter als bedeutungsvoll: Desinfektion von Prothesen von Instrumenten des Kühlsystems der Turbine und 1-2täglicher Wechsel der Arbeitsschutzbekleidung. Besonders hervorzuheben ist auch die von uns ermittelte hohe Rate von HBs-Ag-Positivität bei Personal und Patienten von Kinderneuropsychiatrischen Anstalten. Dies ist ein ätiologisch bislang letztlich ungeklärtes wissenschaftliches Phänomen (13). Es bedarf zweifellos weiterer wissenschaftlicher Bearbeitung und ist auch für unser Land bedeutungsvoll. Stö_

Keyword(s): HBV-Prävalenzraten HBV-Impfindikation HBs-Carrierraten HBV-Risikopersonen.

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