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November 2024

Implantate und ihr Risiko

Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. 85 (1991/Heft 17) 795-796. 1991;

Abstract: Prof. Dr. sc. med. Renate Baumgarten Krankenhaus Prenzlauer Berg Berlin Das ökologische Gleichgewicht zwischen dem Makroorganismus "Mensch" und den Mikroorganismen im Körperinnern des Menschen ist das Ergebnis einer langen phylogenetischen Entwicklung. Einbringen von Fremdmaterialien in den menschlichen Körper ist mit Veränderungen von Wachstumsbedingungen für Mikroorganismen verbunden verändert das Gleichgewicht und gibt nicht selten potentiell pathogenen Keimen die Möglichkeit durch ungehemmte Vermehrung ihre pathogenen Potenzen zu entfalten. Jedes Implantat auch "foreign body" genannt sei es ein Kunststoffgelenkersatz eine Weichlinse ein Katheter oder eine künstliche Herzklappe birgt diese Gefahr in sich. In Abhängigkeit von der Beschaffenheit des Fremdkörpers werden unterschiedliche Infektionen begünstigt. Bei Gelenkprothesen wird das Implantat mit einem Acrylzement fixiert. Da dieser Zement mit einer exothermen Reaktion mit Temperaturen über 100 °C polymerisiert kann es zu Nekrosen des umgebenden Gewebes kommen. Diese bilden zusammen mit Hämatomen den idealen Nährboden für eine Infektion. Zement und Metallionen behindern dabei den zytotoxischen Effekt der Leukozyten so daß die Gewebsinvasion von pathogenen Erregern durch die Schwächung der lokalen Abwehr fast ungehindert ablaufen kann. Eine erhebliche Suppression der lokalen Abwehr geht auch von der Freisetzung von Metallionen aus die bei der Korrosion von Metallimplantaten entstehen. Dabei behindert Eisen die Funktion der Makrophagen und Magnesium- und Calciumionen stabilisieren den Biopolymermantel der das Implantat bei Infektionen bedeckt. Auch Kunststoffimplantate sind von einer solchen Schleimkapsel bedeckt die die Matrix für Mikrokolonien von Bakterien darstellen. Das Polysaccharid fördert den Ionenaustausch für die Versorgung mit Nährstoffsubstraten bietet Schutz vor Antibiotika und hemmt die Einwanderung von Makrophagen. Bei Kunststoffimplantaten besteht eine bevorzugte Kolonisation mit Staphylococcus epidermidis bei Metalloberflächen dominiert Staphylococcus aureus. Nicht nur das Prothesenmaterial läßt bei einer Infektion auf die Art der verursachenden Erreger schließen auch der Zeitpunkt der Infektion nach Implantation berechtigt zu einer empirischen Keimbestimmung. Frühinfektion bei Gelenkprotheseninfektionen treten zu 50% in den ersten 3 Monaten post operationem auf. Spätinfektionen kommen meist hämatogen zustande und nehmen von extraartikulären Herden ihren Ausgang. Auch Gefäßprothesen sind oft Ausgangspunkt für Infektionen. Dabei ist die Kolonisation der Prothesen fast ein Regelfall. Erkrankungen werden mit ... Stö_


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